Mit der Entwicklung kommunikativer Formate hat Rohloff durch Stationen in Kommunikationsagenturen und Verlagshäusern sowie als Referentin der Geschäftsführung im Bucerius Kunst Forum Erfahrung. Bei der Hamburg Kreativ Gesellschaft – zu der das Design Zentrum Hamburg seit 2018 als städtische Initiative gehört – übernahm sie 2021 als Projektleiterin die Creative Future Academy. „Ich komme nicht aus dem klassischen Design, sondern aus dem Kulturmanagement, was vielleicht eine ganz gute Basis darstellt für den Umgang mit dieser ausgesprochen diversen Branche.“ Denn die besteht in Hamburg aus über 13.000 Designer:innen, die als Verpackungs-, Mode-, Grafik- oder Kommunikationsdesigner:innen in etwa 4.500 Unternehmen jährlich etwa drei Milliarden Euro umsetzen.
Gut 150 Interessierte waren Mitte April zum Auftakt des neuen Netzwerkformats Design Thirstday im Design Zentrum Hamburg gekommen. „Zu Beginn des Events stellen jeweils drei Designer:innen sich und ihre Projekte vor, anschließend ist Zeit für lockeren Austausch“, erklärt Laura Rohloff, seit Februar neue Leiterin der Initiative für die Hamburger Designwirtschaft. Sie löst Frances Uckermann ab, die sich auf eigenen Wunsch anderen Aufgaben widmet. Zur Premiere des Design Thirstdays waren Lukas Cottrell, Managing Partner der Peter Schmidt Group, Gabriele Günder, Chefredakteurin und Publisherin des Page-Magazins und Tanja Hildebrandt, Founder, Art & Creative Direction des Re.Frame Studios dabei und sorgten für angeregte Gespräche, freut sich Rohloff. „Wir planen eine Wiederholung etwa alle ein bis zwei Monate, den nächsten Design Thirstday wird es am 1. Juni geben.“
13.000 Designer:innen setzen 3 Milliarden Euro um
Lösungsansätze für die Herausforderungen unserer Zeit
Und was sind die weiteren Pläne, die Rohloff in ihrer neuen Position verfolgt? „Wir haben unterschiedliche Fokusthemen identifiziert, die wir durch Programme und Veranstaltungen vorantreiben wollen. Netzwerken ist das eine, Nachwuchsförderung und Nachhaltigkeit sind weitere wichtige Themen für uns.“ Für die Transformation hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft sieht Rohloff Designer:innen in einer Schlüsselposition. „Designer:innen bilden die Schnittstelle zwischen Produzent:innen und Konsument:innen und können wesentlichen Einfluss nehmen, etwa auf die verwendeten Materialien, und so den Ansatz der Kreislaufwirtschaft vorantreiben.“ Auch der Silberstreifen Award, bei dem Lösungsansätze für die Herausforderungen unserer Zeit ausgezeichnet werden, hatte in diesem Jahr das Schwerpunktthema Zero Waste. „Durch die feierliche Preisverleihung und Ausstellung der ausgezeichneten Projekte erhält das große Innovationspotenzial der Branche mehr Sichtbarkeit“, betont Rohloff.
Design wesentlicher Wirtschaftsfaktor für Hamburg
Mit der Ausstellung „20 aus 22“ will das Design Zentrum dem Nachwuchs eine Bühne bieten. „Vom 12. bis zum 21. Mai präsentieren wir die zwanzig besten Abschlussarbeiten aus den Designhochschulen und Akademien Hamburgs. In Rauminstallationen, Textilien, Film und Printprodukten werden Themen wie künstliche Intelligenz oder ressourcenschonender Konsum aufgegriffen.“ Die Absolvent:innen kommen von der Akademie Mode & Design (AMD), Brand University of Applied Sciences, Design Factory International (DFI), Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg, Hochschule für bildende Künste (HFBK) oder der University of Europe for Applied Sciences (UE). Die vielfältige Hochschullandschaft mache einen der Standortfaktoren Hamburgs als Designmetropole aus, erklärt Rohloff. „Vor allem aber haben wir viele große Agenturen, die vielfältige Karrierechancen bieten. Design ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für Hamburg.“
ys/sb