Digitalisierung

Hamburger Justiz arbeitet weitestgehend mit E-Akte

15. November 2023
Über 100.000 Verfahren in der Hansestadt werden mittlerweile digital verwaltet. E-Akte deutschlandweit ab 2026 gesetzlich vorgeschrieben

Statt Aktenberge aus Papier ein elektronischer Workflow, der Arbeitsschritte erleichtert und beschleunigt: Das soll die E-Akte ermöglichen, die Hamburgs Justiz im Jahr 2020 einführte. Mehr als 100.000 Verfahren werden bereits digital geführt. Mittlerweile findet die elektronische Akte in allen Fachgerichten Anwendung, ebenso an ordentlichen Gerichten bei allen neuen Verfahren in Zivil- und Familiensachen. In Straf-, Nachlass- und Betreuungsangelegenheiten sowie Vollstreckungsmaßnahmen wird die E-Akte noch erprobt. Spätestens ab Januar 2026 müssen laut Gesetz zur Einführung der elektronischen Akte in der Justiz Gerichte und Staatsanwaltschaften deutschlandweit alle Verfahrensakten elektronisch führen.

E-Akte: unabhängig von Zeit und Ort auf Akteninhalte zugreifen

„Die Einführung der elektronischen Akte stellt einen Zeitenwechsel dar“, erklärt Hamburgs Justizsenatorin Anna Gallina. „Mit der E-Akte können die Beschäftigten unabhängig von Zeit und Ort auf Akteninhalte zugreifen. Es entfallen Transportzeiten, und die Akteninhalte können von mehreren Beschäftigten zeitgleich einsehen und bearbeitet werden.“ Nicht zuletzt stünde die E-Akte damit auch für moderne Arbeitsbedingungen sowie der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Rund die Hälfte der Beschäftigten in Gerichten und Staatsanwaltschaften arbeite laut Hamburger Justizbehörde bereits mit der elektronischen Akte. Die dafür nötige Software wurde in einem länderübergreifenden Verbund entwickelt, bei dem die Hamburger Justiz federführend für die Integration von Fachverfahren aus Fachgerichten und Staatsanwaltschaften war. Als erstes Bundesland richtete diese auch die E-Akte an allen Fachgerichten ein.

Weitere Digitalisierung der Hamburger Justiz mit KI

Über die E-Akte hinaus will die Hamburger Justiz weitere Schritte in Richtung Digitalisierung unternehmen. So soll beispielsweise in Zukunft künstliche Intelligenz (KI) in den Geschäftsstellen genutzt werden, um eingehende Dokumente automatisch zu erfassen und sie mit einer Verschlagwortung schneller auffindbar zu machen. KI soll auch dabei helfen, Massenverfahren und Verfahren mit hoher Dokumentendichte inhaltlich zu durchdringen und zu strukturieren.
mm/sb

Quellen und weitere Informationen

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