„Durch den Start der Modellregion wird die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen für die Hamburgerinnen und Hamburger jetzt noch greifbarer“, erklärt Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer. Anwendungen wie die elektronische Patientenakte hätten einen konkreten Nutzen für die Bürger:innen. „Befunde und Medikationspläne können so gesammelt und digital den Arztpraxen oder Krankenhäusern schnell und unkompliziert zur Verfügung gestellt werden“, so Schlotzhauer weiter. Medizinische Informationen könnten dadurch in der Modellregion digital sicher und direkt ausgetauscht werden. Schlotzhauer lobte darüber hinaus das Engagement der beteiligten Gesundheitseinrichtungen im Testprogramm. „Sie machen es möglich, dass wir die großen Potenziale der Digitalisierung im Gesundheitswesen in Hamburg erproben und so in eine bundesweite Vorreiterrolle gehen.“
Bislang müssen medizinische Befunde oder Patientenakten analog per Post von einer Gesundheitseinrichtung zur anderen geschickt werden. Das verzögert den Behandlungsprozess. Deshalb sollen nun digitale Anwendungen wie die elektronische Patientenakte oder E-Rezepte in Hamburg und im Umland im Versorgungsalltag getestet werden. Die Hansestadt wird bundesweit erste Modellregion der Gesellschaft für Telematik (Gematik). Der Zuschlag geht auf das Engagement eines Konsortiums rund um das Ärztenetz Hamburg im Rahmen einer Ausschreibung der Gematik zurück. Diese soll eine passende digitale Infrastruktur für die Testphase liefern und die Digitalisierung im Gesundheitswesen von Hamburg aus vorantreiben.
Vorreiterrolle in der Digitalisierung des Gesundheitswesens
Über 170 Gesundheitseinrichtungen an Modellregion Hamburg bereits beteiligt
Bereits mehr als 170 Gesundheitseinrichtungen aus Hamburg und dem Umland Schleswig-Holstein und Niedersachsen hätten schon in der Bewerbungsphase Interesse am Testprogramm geäußert. Neben (Zahn-)Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen nehmen auch Apotheken, Hebammen, Psycho- und Physiotherapeut:innen sowie ein Rettungsdienst und ein Gesundheitsamt teil. Auch die Krankenkassen wollen das Vorhaben unterstützen, welches von der Sozialbehörde koordiniert wird. Die Patient:innen entscheiden dabei selbst, in welchem Umfang die eigenen Gesundheitsdaten elektronisch zur Verfügung gestellt werden dürfen. Durch die digitalen Dienste können laut Sozialbehörde Wartezeiten und Doppeluntersuchungen vermieden werden. Die Erprobung soll Mitte September in den ersten Einrichtungen starten, bevor der bundesweite Roll-Out erfolgt.
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