„Ich kann nachvollziehen, dass Betriebe wegen finanzieller Einbußen oder unsicherer Geschäftserwartungen vielleicht zögern, jungen Menschen jetzt einen Ausbildungsplatz anzubieten“, sagt Sozialsenatorin Melanie Leonhard. Jedoch sei es sei mit Blick auf die Zukunft wichtig, dass Unternehmen trotz der Corona-Krise weiterhin qualifizierte Fachkräfte ausbilden. Ab dem 1. August 2021 sollen Ausbildungsbetriebe mit bis zu 249 Mitarbeitenden deshalb im Rahmen des Förderprogramms bei der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) Anträge auf einen Zuschuss stellen können. Für jeden Ausbildungsplatz ist demnach eine Förderung von bis zu 4.800 Euro vorgesehen.
Damit Jugendliche auch in der Corona-Krise einen Ausbildungsplatz finden können, will der Hamburger Senat kleine und mittlere Unternehmen bei der betrieblichen Ausbildung fördern. Wie die Sozialbehörde bekanntgab, stellt Hamburg über das Programm „Brücken in Ausbildung“ dafür Fördermittel in Höhe von rund einer Million Euro bereit. Die Förderung soll einen Anreiz für Unternehmen bieten, Jugendliche als Auszubildene zu übernehmen, die zuvor eine Berufs- oder Einstiegsqualifizierung im Betrieb absolviert haben.
Förderprogramm startet im August
Übernahme nach Berufs- oder Einstiegsqualifizierung soll attraktiver werden
Voraussetzung für die Förderung sei allerdings, dass die Auszubildenden zuvor an einer Berufsqualifizierung (BQ) oder Einstiegsqualifizierung (EQ) im Hamburger Ausbildungsmodell teilgenommen und ihren Ausbildungsbetrieb so bereits kennengelernt haben. „Gerade die Teilnehmenden der Berufs- und Einstiegsqualifizierung haben sich bewusst für einen Ausbildungsberuf entschieden und sind sehr motiviert. So tragen wir außerdem dazu bei, den Fachkräftebedarf des Hamburger Arbeitsmarkts auch zukünftig zu decken“, erklärt Leonhard. Wegen der Corona-Pandemie war zuvor die Kapazität der Berufsqualifizierung erhöht worden.
tn/sb/kk
Quellen und weitere Informationen
Berufsqualifizierung (BQ) und Einstiegsqualifizierung (EQ)
Ziel von BQ und EQ ist es, teilnehmende Jugendliche in eine betriebliche Ausbildung zu vermitteln. Die BQ ist ein Ausbildungsangebot in Schulform, in Kooperation mit Betrieben und Bildungsträgern, das inhaltlich und zeitlich das erste Ausbildungsjahr des jeweiligen Ausbildungsberufes nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung vollständig abdeckt. Während der Qualifizierung absolvieren die Teilnehmenden praktische Lernphasen in Betrieben. Bei der EQ handelt es sich um ein betriebliches Langzeitpraktikum, in dem Grundkenntnisse und Fertigkeiten in dem angestrebten Ausbildungsberuf vermittelt werden.