Im ersten Halbjahr senkte der Flughafen nach eigenen Angaben seine Prognose schrittweise, da sich die Nachfrage aufgrund der pandemiebedingten Reisebeschränkungen nur schleppend erholte. Ab Sommer seien die Verkehrszahlen dann stetig gestiegen und hätten im Herbst ihren Höhepunkt erreicht. In den Herbstferien habe man zu Spitzenstunden sogar mehr Passagier*innen als 2019 gezählt, so Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport. Das habe sich mit Beginn der vierten Corona-Welle jedoch wieder relativiert. „Der Dezember verlief deutlich schwächer als ursprünglich erwartet, und dieses Niveau wird voraussichtlich auch die nächsten Monate so bleiben. Der Winter wird hart“, so Eggenschwiler.
2021 habe man rund 5,32 Millionen Passagier*innen verzeichnet, heißt es in einer Mitteilung des Flughafens. Das seien 17 Prozent mehr als im ersten Corona-Jahr 2020, aber immer noch 69 Prozent weniger als 2019. Insgesamt liege die Verkehrsbilanz 2021 damit unter den Erwartungen des Airports, der zu Jahresanfang mit 8,5 Millionen Fluggästen geplant hatte. Allerdings gebe es auch positive Nachrichten und für 2022 zeigte sich der Airport Hamburg vorsichtig optimistisch.
Niedrige Passagierzahlen in den nächsten Monaten erwartet
Flughafen wirtschaftet erstmals CO2-neutral
Trotz der schleppenden Erholung der Passagierzahlen konnte der Hamburg Airport zum Jahresabschluss auch positive Nachrichten verkünden. Seit Ende 2021 wirtschaftet der Flughafen nach eigener Aussage CO2-neutral. Noch in diesem Jahr soll er als erster großer Flughafen in Deutschland mit dem Zertifizierungslevel 3+ der Airport Carbon Accreditation des Flughafenverbands ACI Europe ausgezeichnet werden. Zudem habe der Luftfrachtumschlag am Hamburg Airport trotz weniger Passagiermaschinen mit 21.800 Tonnen fast Vorkrisenniveau erreicht. Im Vergleich zu 2020 habe sich der Umschlag mehr als verdoppelt.
Hamburg Airport will Verkehrsaufkommen 2022 verdoppeln
Belastbare Prognosen für das Jahr 2022 seien in der derzeitigen Lage noch immer schwierig, so Eggenschwiler. Es wäre erneut eine vorsichtige Planung notwendig. „Der Luftverkehr war als eine der ersten Branchen schwer von der Corona-Krise getroffen worden und wird eine der letzten sein, die wieder zur Normalität zurückkehren wird.“ Nach ersten Rückmeldungen aus der Branche gehe man aber davon aus, dass durch eine mögliche Erholung ab Ostern 2022 insgesamt ein Verkehrsaufkommen von 11 Millionen Reisenden erreicht werden könnte. Das entspräche rund doppelt so vielen Fluggästen wie im Jahr 2021.
tn/kk