Unter anderem sei laut HU die Asiatische Tigermücke in den letzten Jahren nach Deutschland gelangt und konnte sich bereits in Teilen Süddeutschlands sowie in Berlin ansiedeln. Bisher wurde sie noch nicht in Hamburg gesichtet, es bestehe aber das Risiko einer Einschleppung durch den internationalen Warenaustausch im Hafen. Vor allem durch den Import alter Autoreifen oder Pflanzen, aber auch über andere Frachtcontainer könnten die Insekten ihren Weg nach Hamburg finden, so das HU. Deshalb hat das Institut ein neues Monitoring-Projekt gestartet, welches zunächst bis Ende Oktober laufen soll. An vier strategischen Punkten im Hafen werden Mückenfallen aufgestellt, die regelmäßig geleert werden. Die gefangenen Tiere sollen dann im BNITM untersucht werden. Neben der Bestimmung der Stechmückenart sollen die Insekten auch auf mögliche Krankheitserreger untersucht werden.
Globalisierung und Klimawandel begünstigen die Ausbreitung exotischer Stechmückenarten in Richtung Norden, und der Hamburger Hafen ist ein internationaler Umschlagplatz für Waren aus aller Welt. Das Institut für Hygiene und Umwelt (HU) hat deshalb in Kooperation mit dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) ein Projekt zum Monitoring exotischer Mücken im Hamburger Hafen gestartet. Das Mücken-Monitoring soll eine potenzielle Einschleppung oder Ausbreitung möglichst frühzeitig erkennen und zeitnah Gegenmaßnahmen ergreifen lassen.
Mücken-Monitoring: Einschleppung exotischer Arten durch internationalen Warentausch entgegenwirken
Bislang nur heimische Mückenarten identifiziert
In Hamburg wurden bereits einige Mücken-Monitorings durchgeführt. 2012 und 2013 wurden im Hafengebiet schon einmal Stechmücken eingesammelt. Es konnten damals aber nur heimische Arten festgestellt werden. Beim Monitoring in 2016 und 2018 wurde der Fangradius erweitert. Neben dem Hafengebiet wurden auch Fallen in den Frachträumen von Containerschiffen platziert. Auch hier wurde größtenteils die heimische Gattung „Culex“ identifiziert. Nur in den Fallen auf einem Schiff, welches aus Südamerika über die Westküste Afrikas nach Hamburg unterwegs war, wurden während der Fahrt Stechmücken der exotischen Gattungen „Aedes“ und „Anopheles“ gefunden. Dies verdeutliche das Risiko einer potenziellen Einschleppung exotischer Steckmückenarten durch den Schiffsverkehr.
nj/mm/sb