Nachhaltigkeit

Fünf Hamburger Projektpartner kooperieren für regionales Recycling

25. August 2020
Ein Recyclingkreislauf in Hamburg für Hamburg – Regionale Akteure realisieren Waschmittelflasche aus 100 % Hamburger Rezyklat

Ein Recyclingkreislauf in Hamburg für Hamburg – so lautet das erklärte Ziel von Hamburgs Wertstoff-Innovative. Dahinter stecken fünf Projektpartner: die Technische Universität Hamburg (TUHH), die Stadtreinigung Hamburg, der Umweltdienstleister Veolia, der Konsumgüterhersteller Unilever und die Hamburger Drogeriemarktkette Budni. Gemeinsam wollen sie zeigen, dass ein Recycling-Kreislauf auch auf regionaler Ebene funktioniert. Die Akteure haben eine Waschmittelflasche entwickelt, die 100% aus recyceltem Kunststoff besteht, der aus der Hamburger Wertstofftonne und dem Gelben Sack stammt. 

Zwar kommen Verpackungen aus Verpackungen aus Rezyklat oder mit Rezyklat-Anteilen zunehmend auf den Markt, doch bisher gibt es kaum Verpackungen, deren Kunststoff ausschließlich aus Verpackungsabfällen der Gelben Tonne/Wertstofftonne einer Region stammt.

Recycling-Kreislauf: 100 % recycelter Kunststoff aus Hamburg

Bei der im Frühjahr 2019 ins Leben gerufene Hamburgs Werkstoff-Initiative habe jeder der Projektpartner eine konkrete Aufgabe: Die Hamburger Stadtreinigung sammelt die Verpackungsabfälle in der Hamburger Wertstofftonne oder dem Gelben Sack und liefert sie in die Hamburger Sortieranlage von Veolia. Dort werden die Abfälle sortiert und die für das Projekt benötigten Kunststoffverpackungen aus High Density Polyethylen (HDPE) in Ballen verpresst. In einem weiteren Betrieb wird das HDPE nach Farben sortiert, zerkleinert, gereinigt, aufbereitet und zu kleinen Kunststoffkugeln, sogenannten Regranulaten, geformt. Dieses Rezyklat wird von Unilever zur Produktion einer Waschmittelflasche aus 100 % recyceltem Kunststoff eingesetzt. Schließlich findet sich das fertige Produkt beim Handelspartner Budni in den Regalen wieder. All diese Prozesse werden von umfangreichen Tests und Prüfungen begleitet, die in Zusammenarbeit mit den Expert*innen der TU Hamburg stattfinden. Die Erkenntnisse werden ausgewertet und für die Optimierung der Sortier- und Recyclingprozesse eingesetzt.

Mit dem Kauf des Produktes schließen die Hamburger Verbraucher*innen den Kreislauf, denn nach dem Gebrauch gehört die Flasche (wieder) in die Wertstofftonne oder in den Gelben Sack und der Kreislauf kann von vorne starten. Das Besondere: Der Kunststoff wird vor und nach dem Recycling als Produktverpackung genutzt. Dies sei ein echter und zudem regionaler Bottle-to-bottle-Kreislauf.

Hamburger Projekt mit Vorbildcharakter

„Ich freue mich besonders darüber, dass die recycelte Kunststoffflasche ein echtes Hamburger Projekt ist – von Hamburger Unternehmen initiiert und umgesetzt. Ich hoffe, dass dieses positive Beispiel Schule macht", sagt Umweltsenator Jens Kerstan, verbunden mit einem Appell: „Ganz wichtig ist mir dabei, die Hamburger*innen zu bitten, ihre Kunststoffe in die gelbe Wertstofftonne zu geben und nicht in den Restmüll. Denn nur wenn die Wertstoffe in der gelben Tonne landen, können sie auch recycelt werden."
sm/sb

Quellen und weitere Informationen

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