Tjarks ist überzeugt, dass ein klima- und umweltschonender Nahverkehr ein wichtiger Baustein auf dem Weg hin zu verbesserter Luft in der Stadt und damit auch für mehr Lebensqualität sei: „Um die Schadstoffbelastung zu reduzieren, wollen wir verstärkt auf alternative Antriebe für Busse setzen. Der E-Mobilität fällt dabei eine Schlüsselrolle zu. Mit der Förderung unterstützt das Bundesumweltministerium unser Ziel, bis zum Ende der Dekade die Umstellung auf eine komplett emissionsfreie Busflotte zu schaffen.“
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) fördert die Umstellung des öffentlichen Nahverkehrs auf Elektromobilität in Hamburg mit 47 Millionen Euro. Am 31. Juli überreichte Staatssekretär Jochen Flasbarth den Förderbescheid, im Beisein von Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende, an die Hamburger Hochbahn AG (Hochbahn) und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH). Die Fördermittel sollen für die Anschaffung von insgesamt 96 E-Bussen und 128 Ladegeräten zur Versorgung der Batteriebusse auf den Betriebshöfen der beiden Verkehrsunternehmen eingesetzt werden.
Elektromobilität: bis 2030 abgasfreie Busflotte
Emissionsfreier und klimafreundlicher Nahverkehr
Die Fördersumme entfällt auf die beiden Unternehmen Hochbahn und VHH. Nach eigener Aussage belaufen sich die Gesamtkosten in beiden Unternehmen auf rund 102 Millionen Euro. Grundlage für die Förderung ist die am 5. März 2018 vom BMU verabschiedete „Richtlinie zur Förderung der Anschaffung von Elektrobussen im öffentlichen Personennahverkehr“. Eine Förderbedingung sei der nachgewiesene Einsatz erneuerbarer Energien beim Laden der Busbatterien.
Während die U- und S-Bahnen seit Jahren mit zertifiziertem Ökostrom unterwegs sind, soll nun auch die Hamburger Busflotte kontinuierlich auf emissionsfreie Antriebe umgestellt werden. Seit Anfang 2020 bestellen beide Unternehmen nur noch klimafreundliche Busse. Aktuell fahren 50 emissionsfreie Busse in Hamburg. Noch in diesem Jahr sollen bei der Hochbahn 30 und bei der VHH 22 weitere E-Busse hinzukommen. Die Gesamtflotte von Hochbahn und VHH umfasst rund 1.500 Busse.
Hamburg-Takt mit Quartiersbussen
Darüber hinaus soll bis 2030 der sogenannte Hamburg-Takt gelten: Alle Bürgerinnen und Bürger in Hamburg sollen innerhalb von fünf Minuten Zugang zu einem öffentlichen Verkehrsangebot haben. Ein wichtiger Baustein dafür seien Quartiersbusse: „Sie sollen dort fahren, wo heute noch kein Bus fährt, näher zum Fahrgast kommen und die Quartiere noch besser an Schnellbahnhaltestellen anbinden. Insgesamt werden in den kommenden Jahren rund 600 neue Haltestellen gebaut. Kleinere Fahrzeuge, die emissionsfrei angetrieben werden, können hier ein modernes Mobilitätsangebot sein“, erklärt Tjarks. Derzeit testet die Hochbahn sogenannte Midi-Busse verschiedener Hersteller. Voraussichtlich ab Ende 2022 sollen standardmäßig die ersten klimaschonenden Midi-Busse eingesetzt werden.
sb/kk