„Heute ist wieder ein großartiger Tag für die Wissenschaftsmetropole Hamburg: Mit der Auszeichnung von zwei Projekten des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und einem der Universität Hamburg zeigt sich, dass hier Forschung auf Spitzenniveau betrieben wird“, sagt Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, die vor kurzem selbst als Wissenschaftsministerin des Jahres 2022 ausgezeichnet wurde. Mit ihren Projekten würden die Hamburger Wissenschaftler wichtige Erkenntnisse in der Grundlagenforschung beisteuern und Forschungslücken in der Medizin und der Physik schließen, so Fegebank. „Der ERC unterstützt damit ganz maßgeblich unseren wissenschaftlichen Beitrag zur interdisziplinären Zusammenarbeit am Standort und zu einer noch besseren, innovativen Gesundheitsversorgung", ergänzt Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin der Medizinischen Fakultät und UKE-Vorstandsmitglied.
Wissenschaftsauszeichnung für herausragende Leistungen: Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, kurz ERC) fördert drei Forschungsprojekte an der Universität Hamburg und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) mit jeweils 2,5 Millionen Euro. Mit dem ERC Advanced Grant werden etablierte Spitzenforschende bei Projekten in neuen Forschungsgebieten fünf Jahre lang unterstützt. Die nun geförderten Hamburger Wissenschaftler forschen zu Diagnose und Therapie der Lungenerkrankung COPD, zu Grundlagen von Wahrnehmung und Verhalten sowie zu subatomaren Strukturen in einem physikalischen Grundlagenprojekt.
Auszeichnung für Spitzenforschung in der Wissenschaftsmetropole
ERC Grants für Forschungsprojekte an UKE und Uni Hamburg
Mit einem neuartigen Teilchenbeschleuniger soll eine bisher nicht erreichte Präzision in der physikalischen Forschung möglich werden, zum Beispiel um Wechselwirkungen in subatomaren Strukturen genau messen zu können. Für diese Forschung müssen präzise theoretische Vorhersagen getroffen werden. Prof. Dr. Sven-Olaf Moch aus dem Fachbereich Physik der Uni Hamburg will diese im Rahmen seines geförderten Projekts „2Conformal-EIC“ erarbeiten. Prof. Dr. Rainer Böger, Direktor des Instituts für Klinische Pharmakologie und Toxikologie, hingegen will mit seinem Projekt „No Pressure" die Prognose für eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) verbessern. Dafür sollen Biomarker im Blut sowie diagnostische Tests entwickelt und klinisch getestet werden. Wie entstehen Wahrnehmung und Verhalten? Dieser Frage will Prof. Dr. Andreas K. Engel, Direktor des Instituts für Neurophysiologie und Pathophysiologie am UKE, in seinem Projekt „cICMs" nachgehen. Durch Neuromodulation, also der gezielten Beeinflussung der Gehirnaktivität, soll die kausale Rolle der neuronalen Kopplungen von Signalen im Gehirn untersucht werden. Engel will damit einen Beitrag zum besseren Verständnis jener Mechanismen liefern, die der Kognition und der Komplexität des menschlichen Geistes zugrunde liegen.
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