Zur Entwicklung des Tests wollen die Wissenschaftler:innen Blutproben von Patient:innen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs, Menschen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko sowie von gesunden Personen sammeln. Mithilfe von Computeranalysen und künstlicher Intelligenz soll herausgefunden werden, welche zellulären Marker Bauchspeicheldrüsenkrebs entstehen lassen. Bauchspeicheldrüsenkrebs wird häufig erst spät erkannt und führt in den meisten Fällen zu einem schnellen Tod. „Deshalb besteht hier großer Handlungsbedarf“, erklärt Prof. Dr. Klaus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie und Leiter des internationalen Forschungskonsortiums. Etwa 19.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an Bauchspeicheldrüsenkrebs. „Wenn es uns gelingt, in den kommenden Jahren einen aussagekräftigen Bluttest zu entwickeln, könnte dieser eine frühere Diagnosestellung ermöglichen und damit auch eine erfolgversprechendere Behandlung“, ist Prof. Pantel überzeugt.
Die Krebsforschung schreitet weiter voran. Im Rahmen des internationalen Projekts PANCAID (Pancreatic Cancer Initial Detection via Liquid Biopsy) soll ein Bluttest zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs entwickelt werden. 18 Partner aus acht Ländern sind an dem Vorhaben beteiligt. Die Leitung des Forschungskonsortiums übernehmen das Cancer Center im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Die EU fördert das Forschungsprojekt bis 2027 mit 9,8 Millionen Euro. 1,8 Millionen Euro fließen direkt an das UKE.
Bluttest soll frühere Diagnose und erfolgversprechendere Behandlung ermöglichen
Internationales Forschungsprojekt treibt Krebsforschung am UKE voran
Die EU fördert das internationale Forschungsprojekt PANCAID Im Rahmen des Programms „Horizon Europe“. Im Bereich „Mission Cancer“ wurde es als eines von fünf Projekten aus insgesamt 78 Förderanträgen ausgewählt. Neben dem Universitären Cancer Center des UKE sind das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und das Universitätsklinikum Heidelberg auf deutscher Seite beteiligt. Darüber hinaus gehören Einrichtungen aus Schweden, Spanien, Österreich, Belgien, Frankreich, England und Israel zum Forschungskonsortium. PANCAID ist am 1. Januar 2023 gestartet, mit dem ersten Zusammentreffen aller beteiligten Wissenschaftler:innen vom 13. bis 15. Februar in Hamburg erfolgt nun der gemeinsame Start. PANCAID werde die Krebsforschung am Cancer Center Hamburg im UKE einen großen Schritt nach vorn bringen, erklärt Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin der Medizinischen Fakultät und UKE-Vorstandsmitglied.
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