Insgesamt würde sich nach Angaben der Projektverantwortlichen eine zusätzliche Wärmeleistung von 350.000 MWh pro Jahr ergeben, ohne, dass die Emissionen ansteigen. Jährlich sollen so rund 104.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Das Projekt sei bundesweit bisher einzigartig. Es ist Teil des Norddeutsches Reallabors, das Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammenbringen und neue Wege zur Klimaneutralität erproben soll. Umweltsenator Jens Kerstan erklärte bei der Projektvorstellung: „Die jährliche CO2-Einsparung von 104.000 Tonnen ist ein wesentlicher und in jeder Hinsicht klimafreundlicher Beitrag für die Wärmewende in Hamburg. Wir bringen damit nicht nur den Kohleausstieg im Heizkraftwerk Tiefstack voran, sondern machen einen großen Schritt auf unserem Weg zum endgültigen Kohleausstieg.“
In Hamburg sollen künftig durch eine verbesserte Anlageneffizienz der Müllverwertungsanlage Borsigstraße (MVB) im Osten der Stadt jährlich tausende Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Dazu hat die Behörde für Umwelt, Klimaschutz, Energie und Agrarwirtschaft gemeinsam mit der Stadtreinigung Hamburg und der Wärme Hamburg GmbH das Projekt „Erweiterte Wärmenutzung“ vorgestellt. Das Teilprojekt gehört zum Norddeutschen Reallabor und sieht eine zusätzliche Wärmeproduktion vor, indem Rauchgase gezielt abgekühlt werden. Die dabei gewonnene Wärme soll direkt an das Fernwärmenetz der Stadt Hamburg sowie das Heizkraftwerk Tiefstack übertragen werden.
Verbesserte Nutzung von Wärme soll CO2 einsparen
Inbetriebnahme für 2023 vorgesehen
Nach Angaben der Hamburger Umweltbehörde soll der Bau der Anlagen in der Anlage Borsigstraße 55 Millionen Euro kosten und zu rund einem Viertel durch Fördermittel des Bundes und der EU unterstützt werden. Die Inbetriebnahme sei Ende 2023 geplant. Rüdiger Siechau, Geschäftsführer Stadtreinigung Hamburg, sagte, das Wärmeprojekt sei adaptierbar und auch für die südlich der Elbe liegende Müllverwertungsanlage Rugenberger Damm (MVR) vorgesehen.
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