Gemeinsam mit Automobilkonzernen, Energielieferanten und Kommunen, aber auch dem Einzelhandel, Wohnungsbaugesellschaften oder Gastronomie und Hotelerie will XCharge den Zukunftsmarkt Elektromobilität weiter vorantreiben. Denn das Schnellladeverfahren erlaube inzwischen Ladezeiten von deutlich unter 20 Minuten. „Unsere aktuelle Produktreihe für Europa stellt bis zu 240 Kilowatt Ladeleistung zur Verfügung. Das ist rund das Fünffache dessen, was die in Deutschland verbreiteten Schnellladesäulen durchschnittlich leisten“, so Tange. “Und die konfigurierbaren Schnellladesäulen samt IT-Architektur können überall stehen – in einer privaten Garage ebenso wie auf öffentlichem Grund.“ Die Abrechnung und Bezahlung der Ladevorgänge erfolge über eine App des Betreibers oder über konventionelle RFID- und NFC-Chipcards.
„In Zukunft laden wir unsere Elektroautos während wir shoppen, eine Pizza essen oder im Kino sitzen“, ist Benjamin Tange überzeugt. Die dazu nötige Ladeinfrastruktur könnte sein Arbeitgeber bereitstellen. Tange ist Marketing- und Vertriebsleiter bei der XCharge Europe GmbH, die seit Anfang des Jahres von Hamburg aus den europäischen Markt erobern will. XCharge – 2015 gegründet von Ray Ding und Simon Hou – entwickelt und fertigt Ladesäulen und bietet auch das passende Softwaremanagement dazu. „Das unterscheidet uns von den meisten unserer Wettbewerber“, erklärt der 49-Jährige. In China sind bereits über 20.000 Ladesäulen von XCharge in Betrieb. Und jede weitere Ladestation bringt einen Zuwachs an Know-how. „Unsere Ladesäulen sind in Echtzeit mit dem Internet verbunden und wir erfahren, wann wo wie viel Energie gezapft wird“, erklärt Tange. Inzwischen ist das Startup auf 100 Mitarbeiter angewachsen, ein großer Teil davon arbeitet in Peking im Bereich Forschung & Entwicklung – „und das im reifsten aller Länder was Elektromobilität betrifft“, betont Tange. „Jedes dritte Elektroauto weltweit fährt auf chinesischen Straßen.“
Hamburg ein Vorreiter in der Elektromobilität
In Deutschland soll die Zahl der Elektrofahrzeuge bis 2020 auf eine Million anwachsen – so die Zielsetzung des BMWi. Die Bundesregierung hat dazu ein Maßnahmenpaket zur Förderung geschnürt, mit Kaufprämien für Elektroautos (Umweltbonus), ein Beschaffungsprogramm für die öffentliche Hand und dem Ausbau der Ladeinfrastruktur. Schließlich gelten Elektrofahrzeuge als wichtiger Baustein der Energiewende. Und auch wenn die Eine-Millionen-Grenze so schnell wahrscheinlich nicht geknackt werden wird, die Diskussion über mögliche Fahrverbote für Diesel-Pkws in deutschen Großstädten hat das Interesse an Autos mit alternativen Antrieben spürbar belebt.
In Hamburg ist die Weiterentwicklung der Elektromobilität längst ein wichtiges Thema und aktuell ganz besonders, da die Hansestadt 2021 den ITS-Weltkongress ausrichtet, bei dem es um moderne Mobilitätslösungen geht. „Hamburg ist ein Vorreiter in der Elektromobilität und das war einer der Gründe, warum wir uns für die Hansestadt als Standort unserer Europazentrale entschieden haben“, erklärt Tange.
Zukunftsmarkt Elektromobilität weiter vorantreiben
Elektromobilität macht Sinn
Die zunehmende Verfügbarkeit von Schnellladesäulen ermöglicht zudem endlich Langstrecken-E-Mobilität und soll dazu beitragen, dass sich mehr Kunden für ein Elektrofahrzeug entscheiden. Tange glaubt, sobald mehr Menschen Elektroautos einfach mal ausprobieren, ginge es mit der Elektromobilität deutlich schneller voran. Zwar seien Anschaffungskosten noch relativ hoch, „doch dafür sind Unterhalt und Treibstoff ausgesprochen günstig. Dazu kommt: Keine Emissionen, kein Lärm bis auf die Abrollgeräusche und eine hohe Beschleunigungsfähigkeit. Elektromobilität macht Sinn und Spaß!“
ys