„Die meisten kommen aus Norwegen und wenn das Englische nicht reicht, läuft viel über Blickkontakt, Hände und Füße“, sagt Lühmann. Auch Finnen und Franzosen waren schon da. „Die arbeiten richtig mit, einige für drei, vier Wochen, andere für mehrere Monate.“ Umgekehrt stellt auch Lühmann seine deutschen Azubis immer wieder für mehrwöchige Praktika in norwegischen Betrieben frei.
Die Zimmerei Holzbau Lühmann steht exemplarisch für mehrere Firmen in der Metropolregion Hamburg, die junge Menschen auch durch Austauschprogramme für eine Ausbildung begeistern. Dazu zählen ebenso Kfz-Betriebe, die Azubis nach Japan entsenden, und Schneidereien, deren Lehrlinge in Italien hospitieren. Noch gehören sie damit zur Minderheit. Was an Universitäten schon lange gängig ist, ist in Ausbildungsbetrieben bislang Ausnahme. Nur fünf Prozent aller Azubis gehen ins Ausland, so die Joachim Herz-Stiftung, die selbst ein Austauschprogramm mit den USA fördert.