Natürlich seien die aktuellen Krisen Riesenherausforderungen, räumt Stemmann im Podcast ein. Die Auswirkungen der coronabedingten Lockdowns seien gerade erst weitgehend überstanden, da führe der Krieg in der Ukraine zu neuen Herausforderungen. So hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am 23. Juni die zweite Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen. „Da haben wir Branchen, die stark vom Gas abhängig sind und die sich sehr große Sorgen machen.“ Andere seien nicht unmittelbar betroffen, aber die Entwicklung führe zu vielen neuen Fragen: „Wie entwickelt sich die Situation gesamtwirtschaftlich?“ Um das Handwerk mit seinen mehr als 100.000 Beschäftigten zukunftssicher aufzustellen, arbeiten die Handwerkskammer und der Senat sehr gut zusammen, betont Stemmann. Ein Beispiel sei der Masterplan Handwerk 2030 als bedeutendes Instrument der Hamburger Mittelstandspolitik. Mit diesem sollen Zukunftsthemen wie Qualifizierung und Fachkräfte oder Innovation und Digitalisierung vorangetrieben werden.
Mit mehr als 15.000 Unternehmen und rund 105.000 Beschäftigten gilt das Handwerk als wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt Hamburg. Im Jahr 2019 erwirtschafteten die Handwerksbetriebe einen Nettoumsatz in der Höhe von rund 11,6 Milliarden Euro. Doch die Auswirkungen der aktuellen Weltlage machen auch dem Handwerk in der Hansestadt zu schaffen. Im Podcast #madeinhamburg berichtet Hjalmar Stemmann, Präsident der Handwerkskammer Hamburg, über die Lage im Handwerk und erklärt, was die Handwerkskammer unternimmt, um die Betriebe bei den aktuellen Herausforderungen zu unterstützen. Im Podcast #madeinhamburg der Behörde für Wirtschaft und Innovation kommen wichtige Akteure der Hamburger Cluster zu Wort.
Masterplan Handwerk 2030
Nachwuchs als Treiber der Digitalisierung
„Corona hat der Digitalisierung einen Schub gebracht, das ist eine der wenigen positiven Folgen der Pandemie. Und auf diesen Zug wollen wir aufspringen“, betont Stemmann. So unterstütze beispielsweise das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg Unternehmen praxisnah bei allen Digitalisierungsfragen. „Etwa mit Seminaren oder Betriebsbesichtigungen, die zeigen, wie Unternehmen digitale Lösungen umsetzen“. Das funktioniere auch branchenübergreifend, findet Stemmann. Der Blick über den Tellerrand wirke inspirierend: „Das bringt auf Ideen, die dann für den eigenen Betrieb passend adaptiert werden können.“ Und ein Betrieb, der die Chancen der Digitalisierung für sich nutze, sei auch für die Jugend attraktiv – die wiederum oft zu einem maßgeblichen Treiber der Digitalisierung werde.
ys/sb