Technologische Souveränität ist ein erklärtes Ziel der Bundesregierung und so betonte auch Bundeskanzler Olaf Scholz bei dieser Gelegenheit die Notwendigkeit bei allen entscheidenden Zukunftstechnologien im globalen Maßstab vorne dabei zu sein. „Nur wenn wir überall auf der Höhe der Zeit sind, können wir Einfluss darauf nehmen, wohin die Reise geht.“ Darüber hinaus würdigte er das Kerngeschäft des im NASDAQ gelisteten Unternehmens: „Halbleiter sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts. Ohne Halbleiter keine Autoindustrie, kein Maschinenbau, keine Elektronik. Die eigenständige Halbleiterproduktion in Deutschland sichert unsere Zukunft als Industrieland.“
Andere feiern mit einer Festschrift, einer Firmenfeier, vielleicht sogar mit einem Feuerwerk. NXP Semiconductors präsentierte zum 100-jährigen Jubiläum seines Hamburger Standorts „QSea I“. Der erste vollständig in Deutschland entwickelte und gebaute Demonstrator für einen Quantencomputer auf Ionenfallenbasis wurde am 30. Mai 2024 gemeinsam mit den Projektpartnern ParityQC, eleQtron und der DLR-Quantencomputer-Initiative (DLR QCI) in Hamburg Lokstedt vorgestellt. Das Halbleiterunternehmen ist ein wichtiger Partner der im Mai 2022 gestarteten Hamburger Quantencomputer-Initiative. Sie soll alle relevanten Stakeholder am Standort miteinander vernetzen, um die Zukunftstechnologie schnell in Anwendung zu bringen. Die QSea I-Präsentation bedeutet einen großen Schritt hin zu diesem Ziel. „Wir sind überzeugt, dass Industrie und Forschung in Hamburg und ganz Deutschland von diesem Projekt profitieren werden“, erklärte Lars Reger, CTO bei NXP Semiconductors. „Es wird dazu beitragen, wichtiges Know-how im Quantencomputing auf- und auszubauen, es zum wirtschaftlichen Nutzen für uns alle einzusetzen und auch unsere digitale Souveränität in Deutschland und der EU weiter zu stärken.“
Halbleiter als Rohstoff des 21. Jahrhunderts
Top 100 Global Innovators
Für seine Innovationskraft wurde NXP Semiconductors im vergangenen Jahr von der Handelskammer mit dem „Hamburg 2040“-Award ausgezeichnet, dem Zukunftspreis der Hamburger Wirtschaft. In seiner Laudatio unterstrich Handelskammer-Präses Professor Norbert Aust die Bedeutung des Unternehmens, gerade auch im Hinblick auf die großen Abhängigkeiten von Halbleiterherstellern aus den USA und Asien. „Mit NXP hat ein Unternehmen gewonnen, ohne dessen Produkte unser Alltag, aber auch die Technologien der Zukunft wie Smart-City-Lösungen, Cybersicherheit oder autonomes Fahren kaum denkbar sind“, so Aust. Tatsächlich wurde NXP Semiconductors bereits das zweite Jahr in Folge zu einem der Top 100 Global Innovators gezählt. Erstellt wird das Ranking der innovativsten Unternehmen der Welt vom britischen Clarivate Center for IP and Innovation Research™. NXP wurde für sein starkes Patentportfolio ausgewählt, das derzeit mehr als 9.500 Patentfamilien umfasst.
Über 13 Milliarden US-Dollar Umsatz in 2023
Was im Jahr 1924 mit einer Elektronenröhrenfabrik in Hamburg begann, hat sich zu einem globalen Unternehmen entwickelt. NXP Semiconductors ist in mehr als 30 Ländern vertreten und verzeichnete 2023 einen Umsatz von 13,28 Milliarden US-Dollar. Die internationale Unternehmenszentrale hat ihren Sitz im niederländischen Eindhoven. In Deutschland ist der Chiphersteller mit etwa 1.200 Mitarbeitern in den F&E-Kompetenzzentren Hamburg, München und Dresden sowie mit Vertriebsteams in München und Sindelfingen vertreten. Der Forschungsfokus liegt in Deutschland auf Anwendungen in den Bereichen Automobil, Industrie, IoT (Internet der Dinge), Mobilfunk und Kommunikationsinfrastruktur. So wird etwa im Rahmen des Projekts „FUTURE ME“ (Future Technologies for European innovation- and technology-sovereignty in Microelectronics) an 5nm-Mikroprozessoren für die Automobilindustrie, 6G-Testbeds und hochmodernen Radarsystemen geforscht. Und für die vernetzten Fahrzeuge der Zukunft entwickelt das Unternehmen Lösungen, die Autos miteinander und der sie umgebenen Infrastruktur interagieren lassen. Das Ziel dahinter: weniger Staus, weniger Emissionen, aber mehr Sicherheit.
ys/kk