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Xing-Umfrage: Das sind die Bedenken für eine Vier-Tage-Woche

7. Mai 2024
Umfrage des Jobnetzwerks offenbart Schere zwischen Wunsch und Wirklichkeit bei der Umsetzung des Arbeitszeitmodells

Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Fronleichnam – Der Mai verkürzt deutschlandweit so manche Arbeitswoche von fünf auf vier Tage. Was wäre, wenn die 4-Tage-Woche bei gleicher Wochenarbeitszeit zum gängigen Modell würde? Eine repräsentative Online-Umfrage im Rahmen der Xing-Wechselbereitschaftsstudie unter bundesweit 3.200 Beschäftigten ergab: Für gut 40 Prozent der Befragten würde dieses Angebot einen Arbeitgeber attraktiver machen. Doch wird es auch als umsetzbar erachtet? Das sind die Ergebnisse.

Mehrheit skeptisch gegenüber 4-Tage-Woche

„Arbeits- und Fachkräftemangel sind der neue Alltag in Deutschland“, erklärt Thomas Kindler, Managing Director bei Xing. „Deutsche Beschäftigte sind sich dieser Schere zwischen Wunsch und Wirklichkeit und den daraus resultierenden Schwierigkeiten zum großen Teil bewusst.“ So beantworten nur 30 Prozent der Studienteilnehmenden die Frage, ob sich hierzulande die 4-Tage-Woche bei reduzierter Arbeitszeit und vollem Lohnausgleich in den nächsten fünf Jahren durchsetzen ließe, mit Ja. Die Mehrheit (66 %) sieht die mittelfristige Umsetzbarkeit des Modells kritisch. Und diese Einschätzung sinkt mit zunehmendem Alter eklatant. Während noch 44 Prozent der 18- bis 29-Jährigen an die Machbarkeit glauben, halten dies nur noch 18 Prozent der über 50-Jährigen (30 bis 39 Jahre: 38 %, 40 bis 49 Jahre: 31 %) für realistisch. Außerdem sind die Vorbehalte gegen eine 4-Tage-Woche branchenspezifisch. So erachten vor allem in der Industrie nur 25 Prozent der Befragten ein entsprechendes Modell für umsetzungsfähig, 72 Prozent für nicht praktikabel. Doch was sind allgemein die Zweifel an der Umsetzung einer 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich und reduzierter Arbeit?

Weniger Wochenarbeitstage – was spricht dagegen?

Zwei Drittel (65 %) der Studienteilnehmenden sind der Meinung, dass es in Deutschland zu wenig Arbeitskräfte für eine reduzierte Arbeitswoche gebe. Jede:r zweite (52 %) bezweifelt, dass dies finanzierbar wäre. Dass sich die Arbeitsbelastung durch eine 4-Tage-Woche während der restlichen Zeit erhöhe, befürchtet knapp die Hälfte (49 %). Rund jede:r Vierte geht davon aus, dass sich dies aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage im Land nicht realisieren lässt. Auch geben 37 Prozent derjenigen, die eine Einführung bei vollem Lohnausgleich und reduzierter Arbeitszeit kritisch sehen, zu bedenken, dass eine 4-Tage-Woche zu Verlusten in der Produktion führen könne. Unter den Kritiker:innen schlagen sich vor allem die 18- bis 29-Jährigen auf die Seite derjenigen, die diese Option nicht haben – und geben zu 38 Prozent an, dass sie dies als unfair ihnen gegenüber empfänden. Generationenübergreifend sehen das nur 22 Prozent so (30 bis 39 Jahre: 17 %, 40 bis 49 Jahre: 24 %, 50+: 19 %). 

Qualifizierte Mitarbeiter:innen ans Unternehmen binden und halten

„Gerade in Engpassbranchen werden Fachkräfte zunehmend knapper. Es geht hier einerseits um Augenmaß bei der Erwartungshaltung der Beschäftigten und andererseits darum, qualifizierte Mitarbeitende an das Unternehmen zu binden und diese auch zu halten. Und dafür gibt es bewährte Mittel auch jenseits der 4-Tage-Woche“, resümiert Kindler. Die Forsa-Online-Umfrage im Auftrag von Xing wurde im Januar 2024 unter 3.200 volljährigen Erwerbstätigen in Deutschland und in Österreich sowie in der deutschsprachigen Schweiz durchgeführt. Sie ist Teil der von Xing beauftragten Forsa-Studie zur Wechselbereitschaft, die seit 2012 erhoben wird.
mm/ys

Quellen und weitere Informationen

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