„Für die GenZ stehen Flexibilität und Agilität ganz oben auf der Agenda. Diese Generation ist nicht gekommen, um lange bei einem Arbeitgeber zu bleiben“, erklärt Xing-Arbeitsmarktexperte Dr. Julian Stahl. Ein zu niedriges Gehalt nannten die Befragten der GenZ als häufigsten Grund für einen Wechselwunsch im Job (49 Prozent), ebenso ein als zu hoch empfundenes Stresslevel (42 Prozent). Auch die Unzufriedenheit mit der Führungskultur spielt häufig eine Rolle (27 Prozent). Was wünscht sich die Generation Z stattdessen? Etwa drei Viertel der Befragten begrüßt eine flexible Arbeitszeiteinteilung (74 Prozent), ähnlich wichtig ist ein höheres Gehalt (72 Prozent), und für 68 Prozent sollte ein guter Zusammenhalt im Team gegeben sein. Über die Hälfte der Befragten (58 Prozent) suchen bei einem neuen Job auch Sinnerfüllung. Nachhaltiges Handeln spielt im Arbeitskontext mit nur 18 Prozent eine eher untergeordnete Rolle. Überraschend ist, dass mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) gerne ortsunabhängig arbeiten, aber 38 Prozent einen attraktiven Arbeitsstandort trotzdem wichtiger finden als die Älteren.
Noch machen die 18- bis 29-Jährigen, auch Generation Z genannt, einen eher kleinen Teil der Beschäftigten in Deutschland aus. Doch schon bis 2030 könnten sie zusammen mit den Millenials (geboren zwischen 1981 und 1995) zu einer der wichtigsten Altersgruppen am Arbeitsmarkt werden. Was ist ihnen wichtig im Job? Was motiviert sie, bei einem Unternehmen zu bleiben oder sich anderweitig zu orientieren? Das Job-Netzwerk Xing hat dazu zwei Forsa-Studien zur Jobwechselbereitschaft sowie zur Jobzufriedenheit in Bezug auf die unterschiedlichen Generationen ausgewertet. Das Ergebnis: GenZ ist am stärksten auf aktiver Jobsuche (14 Prozent) – mehr als doppelt so viel wie der Durchschnitt der anderen Generationen. Fast die Hälfte ist generell offen für einen Jobwechsel ist (48 Prozent).
Zu wenig Gehalt, hohes Stresslevel, mangelnde Führung
GenZ als Treiber neuer Arbeitsformen: Vier-Tage-Woche, Homeoffice, Workation, Sabbaticals
Was können Unternehmen jungen Beschäftigen also bieten, um begehrte Talente für sich zu gewinnen? Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich (82 Prozent), Homeoffice (66 Prozent), die Möglichkeit eines Sabbaticals (31 Prozent) oder einer Workation (23 Prozent) sind weitere Benefits, welche sich die 18- bis 29-jährigen Befragten wünschen. Insgesamt blickt die jüngere Generation bei der Jobsuche eher positiv in die Zukunft. Knapp zwei Drittel (65 Prozent der 18-25-jährigen) macht sich keine Sorgen über die berufliche Weiterentwicklung. Außerdem sind 35 Prozent der GenZ zufriedener mit ihrer Jobsituation als vor der Corona-Pandemie. „Um diese Zufriedenheit auch langfristig zu fördern, sind vor allem Unternehmen gefragt“, sagt Stahl. „Die heute nachrückenden Generationen geben am Arbeitsmarkt zunehmend den Ton an, sind zugleich aber ein knappes Gut. Unternehmen müssen versuchen, die Bedürfnisse junger Beschäftigter besser zu verstehen und sich überlegen, wie sie für sie eine passende Unternehmenskultur schaffen."
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