„Die Hamburger Wirtschaft ist allmählich auf dem Weg in Richtung Normalität“, sagt Dr. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg. Noch vor drei Monaten rechneten nur 11 Prozent der befragten Unternehmen mit einer günstigeren Geschäftslage. Laut der aktuellen Befragung sind es mittlerweile 19 Prozent. „Viele Unternehmen kämpfen sich aus dem Krisenmodus, schauen wieder verstärkt in die Zukunft und gehen neue Projekte an. Investitionen sind beispielsweise im Bereich Produktinnovation oder Umweltschutz geplant“, so Heyne weiter. Als die größten Geschäftsrisiken wurden in der Befragung der Fachkräftemangel, hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie hohe Arbeitskosten genannt. Während die Risikoeinschätzung zu den Energiepreisen zurückgegangen ist, habe sie in Bezug auf die Arbeitskosten zugenommen.
Die Handelskammer Hamburg hat im Frühjahr 2023 knapp 590 Unternehmen aus der Elbmetropole zur aktuellen Wirtschaftslage und den eigenen Prognosen für die kommenden Monate befragt. Im neuesten Konjunkturbarometer wurden nun die Ergebnisse der Befragung vorgestellt. Demnach habe sich die Stimmung in der Hamburger Wirtschaft insgesamt verbessert: Im Vergleich zur letzten Erhebung vor drei Monaten habe die Zahl der pessimistischen Stimmen abgenommen. Die Anzahl der Unternehmen, die von einer Verschlechterung der Lage innerhalb des nächsten Jahres ausgehen, ist laut Handelskammer von 37 Prozent im vierten Quartal 2022 auf 24 Prozent im ersten Quartal 2023 gesunken.
Günstigere Geschäftslage trotz Risiken erwartet
Branchenunterschiede in der Hamburger Wirtschaft
Die aktuelle Wirtschaftslage wird im Konjunkturbarometer in Form eines Geschäftsklimaindikators auf einer Skala von 0 bis 200 festgehalten. Dieser ist den aktuellen Ergebnissen zufolge mit 104,3 Punkten wieder näher an den Durchschnittswert der Erhebungen seit 2000 herangerückt (108 Punkte). Allerdings sei die Stimmung in einigen Branchen immer noch unterdurchschnittlich. So im Verkehrsgewerbe, im Einzel-, Groß- und Außenhandel, aber vor allem in der Medienwirtschaft. Auch die Finanzlage wurde durch die Befragung beleuchtet. Aktuell schätzen 74 Prozent der Unternehmen diese als entspannt ein. Im Vergleich zur Lage vor drei Monaten wurden jedoch der Zugang zu Fremdkapital sowie die Belastung durch gestiegene Zinsen problematischer bewertet.
nj/sb