Das Grand Opening des Westfield Hamburg-Überseequartiers soll am 8. April 2025 stattfinden, ein Jahr später als geplant. Ein Wasserschaden sowie technische Probleme hatten demnach zu drei Verschiebungen des Eröffnungstermins geführt, der ursprünglich für den 25. April 2024 angekündigt worden war. Nun soll der Start des neuen Viertels mit einer Opening-Woche gefeiert werden. Auf die Housewarming-Party mit maritimem Flair am Eröffnungstag folgt vom 9. bis 12. April ein buntes Programm, das den Fokus jeden Tag auf einen anderen Bereich legt – von Innovation & Zukunft über Kultur und Gastronomie bis zu Freizeit und Lifestyle. Rita Ora, die schon vor einem Jahr die Eröffnung begleiten sollte, ist auch dieses Jahr gebucht. Die Singer-Songwriterin will den Sommer einläuten und am 21. Juni 2025 an der Uferpromenade eine Live-Performance geben.
16,2 Millionen Besucher soll das neue Westfield Hamburg-Überseequartier jedes Jahr in die Hafencity locken. Schließlich liegt das 419.000 quadratmetergroße Areal im Einzugsgebiet von rund 3,5 Millionen Menschen, die innerhalb von nur einer Stunde Fahrtzeit die 170 Geschäfte, gut 40 Restaurants und Cafés oder die 10 Kinopolis-Säle bevölkern könnten. Und so ist Unibail-Rodamco-Westfield, ein französisches Immobilien- und Investmentunternehmen, auch überzeugt, mit dem Projekt einen bedeutenden Impuls sowohl für die Wirtschaft als auch für den lokalen Tourismus in Hamburg zu leisten. Immerhin gehören auch drei Accor-Hotels zum Mixed-use-Projekt, ebenso wie 579 Wohnungen. Und auf dem südlichen Gelände des Überseequartiers entsteht das Cruise Center HafenCity. Das neue Kreuzfahrtterminal soll über zwei Liegeplätze für Schiffe mit bis zu 1.800 Passagieren verfügen. Die werden gebraucht, gilt doch Hamburg als Top-Destination für Kreuzfahrer:innen. Mit über 1,3 Millionen Passagieren in 2024 wurde der Rekord der vorherigen Saison nochmals um etwa 100.000 Passagiere übertroffen.
Einwöchiges Fest zum Start

Investment von rund 2,446 Milliarden Euro
Die Flächen für Einzelhandel, Gastronomie, Unterhaltung und Kultur seien zu 94% vermietet. Das Interesse an den verbleibenden Flächen sei groß, heißt es von Seiten Unibail-Rodamco-Westfield, die rund 2,446 Milliarden Euro in das Projekt investiert haben – gestiegene Baukosten und Entschädigungszahlungen auf Grund der Verzögerungen haben die Kosten fast verdoppelt. Beteiligt sind an dem Ensemble aus 14 Gebäuden Architekten aus ganz Europa. Der Masterplan lag bei dem Architektenbüro HPP International aus Düsseldorf, während ATP Asymetria aus Krakau die Koordination aller Arbeitsabläufe verantwortete. Der Entwurf des Architektenbüros Lederer Ragnarsdóttir Oei (Stuttgart) für das Bürogebäude The Yard wurde von einem Dogenpalast in Venedig inspiriert, die beiden Luv & Lee Tower mit 19.656 qm Bürofläche auf 13 Ebenen wurden von dem Amsterdamer Architektenbüro UNStudio entworfen und das 73 Meter hohe Skysegel, das Raum für 1.650 Arbeitsplätze bietet, wurde von dem französischen Architekten Christian de Portzamparc entworfen. Das verbindende Element – eine spektakuläre Glas- und Stahlkonstruktion aus knapp 8.600 Einzelelementen, die auf 34 Säulen ruhen – wurde von Werner Sobek (Stuttgart) entworfen.

Westfield: Mehr als 40 Gastro-Konzepte
Hamburger Architekten haben die beiden Luxus-Wohntürme entworfen: Eleven Decks, mit 306 Apartments in Terrassenbauweise und einem begrünten Innenhof, stammt von Carsten Roth; The Lyte, mit 83 Apartments und drei Penthouses verteilt auf 16 Geschosse, wurde von Franz-Josef Nähring vom Architekturbüro KBNK entwickelt. Die Einzelhandelsfläche des Westfield Hamburg-Überseequartiers – immerhin 80.500 qm – verteilen sich auf nahezu alle Gebäude und dabei vorrangig auf die Erd- und Untergeschosse. Wobei das Luxuskaufhaus Breuninger mit 14.000 qm, ebenso wie die Thalia-Gruppe, auch das Obergeschoss erobern. Die gut 40 Gastronomiekonzepte unterteilen sich in vier Themenfelder, die vom Gourmet-Erlebnis („The Waterfront“) über Speisen in ungezwungener Atmosphäre („The Neighbourhood“) oder ausgefallene Food-Konzepte („The Kitchen“) bis zur süßen Pause („Coffee & Deli“) alles bieten, was das kulinarische Herz begehrt und damit auf das neugegründete Hamburger Food-Cluster einzahlen.

Port des Lumières: Eintauchen in andere Welten
Zu viel Zahlen, Daten, Fakten? Bekennende Eskapisten können im neuen Premium-Multiplexkino entspannen. In 10 Sälen mit knapp 2.200 Sitzplätzen verspricht Kinopolis Hafencity ein außergewöhnliches Kinoerlebnis dank D-Box Motion-Seats, die sich synchron zu Bild und Ton bewegen. Das Eintauchen in andere Welten ist im Port des Lumières Programm. Das erste dauerhafte Zentrum für immersive Kunst in Hamburg verspricht auf 1.700 qm ein einmaliges Kunst-Erlebnis, das alle Sinne stimuliert. Die Eröffnungsausstellung „Gustav Klimt, Gold und Farbe“ legt den Fokus auf die Goldene Periode, Portraits und Landschaften des Malers, der als Pionier des Jugendstils gilt. Neben Klimt lassen sich die farbintensiven Spiralmotive von Friedensreich Hundertwasser erleben sowie ein Ausflug in zeitgenössische Kunst unternehmen. Journey ist eine experimentelle Reise, mit der das türkische Kollektiv Nohlab den Prozess der Umwandlung von Photonen in eine für unser Gehirn wahrnehmbare Form erfahrbar machen will. Was abstrakt klingt, ist eine dynamische Farbwelt, die überrascht.
Exzellente Zertifizierung
und Mobilitätskonzept
Und wie steht es mit der Nachhaltigkeit des neuen Viertels? Exzellent. Zumindest wurde das Westfield Hamburg-Überseequartier als erstes Stadtquartier in Deutschland mit der „BREEAM Communities“-Zertifizierung in der Bewertung „exzellent“ ausgezeichnet. Die Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology (BREEAM) bewertet den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden anhand von neun Kategorien und vergibt anschließend eine Gesamtnote. Ein Aspekt der Bewertung: Das Mobilitätskonzept. Mit der U-Bahn-Station Überseequartier und zwei Buslinien ist das Quartier optimal an den ÖPNV angebunden, ein hvv switch Punkt ergänzt das Angebot um Sharing- oder Ridepooling-Dienstleistungen. Und natürlich gibt es Parkflächen. So sind rund 2.500 Parkplätze für Autos vorgesehen – und mehr als 3.500 für Fahrräder.
ys/kk
Quellen und weitere Informationen
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