„Damit wären wir weltweit die Ersten, die in der Praxis für das ‚Gate Assignment Problem‘ nicht konventionelle Rechner, sondern Quantencomputer einsetzen, die für diese Aufgabe deutlich besser geeignet sein sollten“, erklärt Dieter Jaksch, Quantenphysiker an der UHH. Bei größeren Flughäfen mit vielen Gates und Flugzeugen gebe es Milliarden möglicher Zuordnungen, erläutert Jacks die Problemstellung. Der neue Quantenalgorithmus soll hier eine effektive Lösung bieten. Für die Entwicklung bündeln UHH und Lufthansa-Tochter ihre Kräfte – wissenschaftliches Know-how trifft auf praktische Erfahrung. Ziel der Kooperation sei es, weltweit für Airportbetreiber das „Gate Assignment Problem“ zu lösen.
Quantencomputing gewinnt zunehmend an Bedeutung und findet immer mehr Anwendungsfelder. Im Kooperationsprojekt zwischen dem Institut für Quantenphysik der Universität Hamburg (UHH) und dem IT-Dienstleister Lufthansa Industry Solutions (LHIND) soll diese Technologie erstmals für die Abfertigung an Flughäfen entwickelt werden. Der Quantenalgorithmus soll skalierbar sein und die komplexe Flughafenlogistik berücksichtigen.
Kooperation zwischen Wissenschaft und Industrie
Hamburg als Zentrum für Quantencomputing
Das Projekt wird durch die Initiative Quantencomputing der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) über drei Jahre gefördert. Ziel ist Aufbau, Etablierung und Stärkung des Quantencomputing-Standortes Hamburg.
Darüber hinaus haben die UHH und Technische Universität Hamburg das von der EU geförderte Projekt „Hamburg Quantum Computing“ initiiert. Das Kickoff fand am 1. Juli 2024 im Zentrum für Optische Quantentechnologien (ZOQ) in der Science City Hamburg Bahrenfeld statt. Insgesamt sollen rund 17 Millionen Euro in das Gemeinschaftsprojekt fließen.
LHIND ist zudem Gründungsmitglied von Hamburg Quantum Innovation Capital (HQIC), einem zentralen, branchenübergreifenden Ansprechpartner, Koordinator und Ecosystem-Builder für Quantentechnologien.
fw/mm/sb