„Quantentechnologie ist die Schlüsseltechnologie unserer Zeit. Mit ihr werden wir Lösungen für die komplexen Herausforderungen von heute und morgen finden können“, sagt Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank. „Unsere hervorragenden Hochschulen und unsere weltweit führenden Forschungseinrichtungen haben über Jahre eine exzellente wissenschaftliche Expertise im Quantencomputing gebündelt.“ Die enge Vernetzung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie sei der Standortvorteil Hamburgs. Dieser soll nun genutzt und ausgebaut werden.
Lösungen für globale Klima- und Logistikfragen oder für die Entwicklung von Medikamenten: Quantencomputing gilt als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Die Elbmetropole will ihre gute Ausgangsposition nutzen und zum Spitzenstandort des Quantencomputings werden. Der Senat hat dafür ein entsprechendes Maßnahmenpaket beschlossen: Von 2023 bis 2028 sollen 34,1 Millionen Euro zur Stärkung des Quantencomputing-Ökosystems bereitgestellt werden. Die Stadt Hamburg beteiligt sich mit rund 25,1 Millionen Euro an dem Vorhaben. Weitere sieben Millionen Euro sollen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kommen und zwei Millionen Euro wollen die Universität Hamburg und die Technische Universität Hamburg (TUHH) beisteuern. Das Maßnahmenpaket sieht eine Förderung von vier konkreten Projekten vor, ein Großteil davon soll in die Ausbildung und der Etablierung von Wissenschaftler:innen und Spezialist:innen in den Bereichen Hardware, Software und Anwendungen von Quantencomputern fließen.
Standortvorteil Hamburg
Maßnahmenpaket zur Förderung entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Während herkömmliche Computer Monate oder Jahre benötigen, sollen Quantencomputer zukünftig komplexe Berechnungen und Simulationen in Minuten berechnen können. Diese leistungsstarke Technologie kann dabei helfen, immer komplexere Probleme des 21. Jahrhunderts einfacher zu lösen, zum Beispiel die Berechnung von Verkehrsflüssen. Das aktuelle Maßnahmenpaket wurde von der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) und der Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI) entwickelt und soll die gesamte Wertschöpfungskette von der Grundlagenforschung bis hin zur industriellen Anwendung abdecken.
Uni Hamburg und TUHH bauen Forschungs- und Ausbildungszentrum auf
Mit 19,1 Millionen Euro wird der Aufbau einer Hamburg Quantum Computing School (HQS) gefördert. Die Universität Hamburg und die Technische Universität Hamburg (TUHH) arbeiten dabei zusammen und wollen am Standort Hamburg den Nachwuchs im Quantencomputing ausbilden: von Quantenphysik über Elektrotechnik bis zur Informatik. An der Uni Hamburg wurden erst vor kurzem mehrere Projekte des Exzellenzclusters für Quantenforschung mit Beträgen in Millionenhöhe unterstützt. Ebenfalls ansässig an der Uni Hamburg ist das Zentrum für Optische Quantentechnologien (ZOQ). Dies kann auf über 15 Jahre Forschung zurückblicken und zählt zu den wenigen Einrichtungen weltweit, die einen hochmodernen Quantencomputer der sogenannten „nächsten Generation“ bauen können.
Förderung von Schifffahrt bis hin zu innovativen Forschungs- und Entwicklungsprogrammen
Auch in der Schifffahrt kann die Technologie angewendet werden. Das Projekt „Quantencomputing für die Schifffahrt und die maritime Logistik in Hamburg (QSH)“ am Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML) erhält für seine Forschungen zwei Millionen Euro. Weitere drei Millionen Euro sollen der Hamburger Quantum Innovation Capital-Initiative (HQIC) zugutekommen, die ebenfalls Weiterbildungsmaßnahmen in den Fokus nimmt. Die Förderinitiative Quantencomputing will innovative Projekte von Startups sowie Forschungs- und Entwicklungsprogramme voranbringen und erhält dafür zehn Millionen Euro aus dem Maßnahmenpaket.
nj/mm/sb