Dem Hamburger Energiewende-Barometer 2020 zufolge wurden betriebliche Maßnahmen im Bereich Klimaschutz und Energiewende zum Großteil von Unternehmern auch während der Corona-Pandemie umgesetzt: 74 Prozent der Befragten setzen dabei auf Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, 69 Prozent der Hamburger Unternehmen beziehen zudem Ökostrom oder planen dies zu tun. Mit großen Erwartungen blickten die Betriebe auch auf das neue Instrument der CO2-Bepreisung. Zwei Drittel der befragten Unternehmen sehen dieses als geeignetes Instrument an, um den Klimaschutz in der Wirtschaft voranzubringen, und knapp ein Drittel sehen darin sogar Chancen für das Unternehmen. Bundesweit sind dies nur 49 bzw. 21 Prozent. Die wichtigsten Erwartungen an die Politik sind, wie in den Vorjahren, eine Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren, die Unterstützung des Netzausbaus und der Ausbau der erneuerbaren Energien, in Hamburg wie auch bundesweit.
Die Hamburger Wirtschaft ist Vorreiter bei der Energiewende. Das ergab eine aktuelle Umfrage der Handelskammer Hamburg, die im Rahmen der deutschlandweiten Befragung „IHK-Energiewende-Barometer 2020“ durchgeführt wurde. Demnach bewerten 32 Prozent der Unternehmen die Auswirkungen der Energiewende auf ihre Wettbewerbsfähigkeit als positiv, lediglich zwölf Prozent als negativ. Hamburg liegt damit deutlich vor anderen Regionen Deutschlands. „Die Energiewende wird im Norden gemacht“, betont Handelskammer-Präses Prof. Norbert Aust. „Die Hamburger Unternehmen haben die Energiewende als Wettbewerbsvorteil erkannt und sind Vorreiter für ganz Deutschland.“ Mit der Standortstrategie Hamburg 2040 soll sich Hamburg weiter zu einer dynamischen, innovativen, klimaschonenden und nachhaltigen Stadt entwickeln. Dabei sei die Energiewende ein wesentlicher Baustein, so Aust weiter.
So treiben Hamburger Unternehmen die Energiewende voran
Bundesweite Umfrage „IHK-Energiewende-Barometer 2020“
Bei der bundesweiten Umfrage der Dachorganisation der Industrie- und Handelskammern in Deutschland (DIHK) haben sich 2.600 Unternehmen beteiligt, davon 93 Hamburger Unternehmen, deren Antworten in das Hamburger Energiewendebarometer geflossen sind. Die Unternehmen werden in der Umfrage gebeten, auf einer Bewertungsskala von minus 100 bis plus 100 die Auswirkungen der Energiewende auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu bewerten. In Hamburg ergab sich ein Wert von plus 18, der bundesweite Durchschnitt liegt bei minus 2,5. Gegenüber der letzten Erhebung in 2018 hat sich der Wert um mehr als sechs Punkte verbessert.
sb/kk