Tourismus

Trends und verändertes Reiseverhalten im Tourismus

1. Oktober 2021
Diskussion in der Handelskammer Hamburg - Verbände im Norden sehen Chancen für Branche nach Corona

Die Corona-Pandemie hat den Tourismus im Norden wie kaum eine andere Branche getroffen und nachhaltig verändert. Auch aufgrund gestiegener Ansprüche der Gäste beispielsweise in Bezug auf Buchungen, einer Verschärfung des Fachkräftemangels und beschleunigter Digitalisierung sind neue Konzepte gefragt. Auf der norddeutschen Tourismuskonferenz, initiiert vom Tourismusverband Hamburg, der IHK Nord, dem Dehoga Hamburg, der Behörde für Wirtschaft und Innovation und der Handelskammer Hamburg, diskutierten Experten am Dienstag /(28.9.) erstmals über eine Zukunftsvision des norddeutschen Tourismus nach der Krise. 

Die mittel- und langfristigen Folgen seien noch nicht absehbar, aber verändertes Gäste- und Reiseverhalten, neue Ansprüche an Unterkünfte, Destinationen und Verkehrsträger zeigen demnach schon jetzt, dass die Tourismuswirtschaft sich anpassen muss.

Wunsch nach Flexibilisierung gestiegen

Baden, Wandern, Wohnmobil - einige Präferenzen der Deutschen hätten sich kaum verändert, so Tourismus-Experte Prof. Dr. Edgar Kreilkamp. Urlaub im eigenen Land stehe nach wie vor hoch im Kurs. Flug und Fernreisen würden vermutlich abnehmen, weil sie über Emissionsabgaben teurer werden. Gleichzeitig sei der Wunsch nach Flexibilisierung zum Beispiel auch bei Umbuchungen und Stornierungen auch durch Corona gewachsen, so der Experte. Auch das Thema Nachhaltigkeit nehme weiter an Fahrt auf. Hierin liege auch eine Chance, sich durch Qualität der Angebote statt allein durch Preiswettbewerb zu positionieren. Auch die Themen Gesundheit und Sicherheit seien den Reisenden weiterhin sehr wichtig. 

Einig waren sich die Teilnehmer, dass Tourismus ein entscheidender Wirtschaftsfaktor ist und in allen Lebensbereichen wie Infrastruktur- und Stadtplanung mitgedacht werden müsse. Ziel sei es, künftig mit einer abgestimmten norddeutschen Stimme zu sprechen, um mehr Gewicht im politischen Berlin zu erzielen. 

Mehr internationale Gäste

Der Norden sei nach wie vor das beliebteste Reiseziel der Deutschen, aber es gebe relativ gesehen nur einen geringen Anteil internationaler Gäste. „Hier liegen große Wachstumspotenziale, denn durch die Corona-Krise verändern sich internationale Reiseverkehre. Wir können nach Corona Marktanteile gewinnen. Hier bietet norddeutsche Zusammenarbeit großes Potenzial", so Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Malte Heyne. „Wir müssen gemeinsam stärker in die bessere Erreichbarkeit Norddeutschlands investieren, vor allem durch die Etablierung internationaler Flugverbindungen.“

„Das Bedürfnis nach Reisen und Erholung ist aktuell sehr groß", so Staatsrat Andreas Rieckhof. Es sei erfreulich, dass der Tourismus in Norddeutschland wieder an Fahrt gewinne. „Bei allen Herausforderungen der Branche wie die Gewinnung von Fachkräften, die Digitalisierung und Nachhaltigkeit blicken wir nun wieder optimistisch in die Zukunft.“ 

Tourismus gewinnt wieder an Fahrt

Im Vergleich zu 2020 zieht der Tourismus wieder an. Im Ferienmonat Juli waren die Tourimus-Zahlen laut Statistik Nord kräftig angestiegen. Rund 430.000 Menschen haben im Juli in der Hansestadt in einem Hotel, in einer Jugendherberge oder auf einem Campingplatz übernachtet - das waren rund zehn Prozent mehr als im gleichen Monat 2020, aber noch deutlich weniger als vor Corona. Die Zahl der Übernachtungen war im Juli um 13,7 Prozent auf 966 000 gestiegen.
kk

Quellen und weitere Informationen

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