Das Vorhaben besitze großes Potenzial für Hamburg als Mobilitätsstandort, so Verkehrssenator Anjes Tjarks. Im Fokus stünden demnach insbesondere Anbindungsoptionen an den Nahverkehr in den Außenbezirken der Hansestadt. „Wenn wir es gemeinsam richtig anpacken, können die autonom fahrenden Moia ein sehr wichtiges Puzzlestück werden, um auch die äußeren Bezirke und Stadtteile Hamburgs mit einem eng getakteten on demand Nahverkehr zu versorgen und die Mobilitätswende noch viel stärker in die Fläche zu bringen.” Hamburg hatte mit dem Kleinbus HEAT in der HafenCity bereits 2018 ein eigenes Forschungsprojekt zu autonomer Mobilität auf den Weg gebracht, das sich derzeit in der finalen Phase befindet.
Der Ridepooling-Service Moia will künftig autonome Fahrzeuge in seine Hamburger Flotte aufnehmen. Der ambitionierte Plan sieht vor, dass ab 2025 fahrerlose Busse im öffentlichen Verkehr der Elbmetropole unterwegs sein sollen. Vorher sind nach Angaben des Unternehmens Erprobungsfahrten in den Stadtteilen Winterhude, Uhlenhorst und Hohenfelde geplant. Noch in diesem Jahr soll demnach die Vermessung des Testgebiets starten.
Autonome Fahrzeuge könnten Anbindung der Außenbezirke verbessern
Moia: Hamburger Pilotprojekt soll Weg für internationale Umsetzung ebnen
Moia-CEO Robert Henrich erklärte: „Autonomes Ridepooling kann die städtische Mobilität verbessern, die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen und damit die Städte zu lebenswerteren Orten machen.“ Neben Moia sind das auf KI-Software für autonomes Fahren spezialisierte Unternehmen Argo AI sowie Volkswagen Nutzfahrzeuge an dem Projekt beteiligt. Im Zuge des Hamburger Pilotprojekts wolle man ein skalierbares, autonomes Ridepooling-System für Städte auf der ganzen Welt entwickeln.
Vermessung des Testgebiets soll noch 2021 erfolgen
„In Hamburg schaffen wir die Grundlagen für die Entwicklung und Prüfung von Technologien und Betriebsabläufen entlang der vielschichtigen Wertschöpfungskette eines Mobilitätsdienstes“, sagte Christian Senger, Bereichsleiter Autonomes Fahren bei VW Nutzfahrzeuge. Ab Ende 2021 sollen in einem ersten Schritt die Straßenzüge des Testgebietes östlich der Alster vermessen werden. Dafür sei zunächst ein manueller Betrieb der Fahrzeuge vorgesehen. Bis 2025 sollen dann Testfahrten mit und ohne Fahrgäste folgen.
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