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Studie: Viele junge Menschen würden gerne gründen, aber ...

5. September 2024
Mut ist, wenn die Lust größer ist als die Angst. Initiativen wie Young Makers Hamburg ermutigen

Fast jeder zweite junge Mensch kann sich vorstellen, ein Unternehmen zu gründen, so das Ergebnis der Bertelsmann-Jugendbefragung 2023/2024. Laut Global Entrepreneurship Monitor gründet demnach in Deutschland aber nur knapp jede:r Sechste zwischen 18 und 24 Jahren. Zwar herrscht laut Statistischem Landesamt „Gründerstimmung“ in Hamburg; die Hansestadt hat ein gutes Innovationsklima und ein vitales Startup-Ökosystem. Doch viele junge Menschen in Deutschland zögern. Was sind die Gründe? Und wie kann man Unentschlossene unterstützen und ermutigen?

Unternehmen gründen? Studie deckt Barrieren auf

Ein eigenes Unternehmen zu gründen, sei für 40 Prozent der jungen Menschen in Deutschland vorstellbar, so die Bertelsmann-Studie. Während elf Prozent eine Gründung schon fest einplanen, seien sich 29 Prozent noch nicht ganz sicher. Ein Drittel der Befragten kann sich eine Rolle als Gründer:in momentan zwar demnach nicht vorstellen, schließt die Möglichkeit aber auch nicht aus. Rund ein Viertel gibt an, dass die Gründung eines Unternehmens für sie keine Option darstellt.

Als Barrieren werden von den Jugendlichen vor allem Unsicherheit, Stress und fehlendes Wissen genannt. Die Gründungswahrscheinlichkeit ist dabei abhängig von Faktoren wie etwa dem angestrebten Bildungsabschluss, fehlendem Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten, aber auch der Größe des Wohnorts, so die Studie. Wer in einer Großstadt wohnt, könne sich demnach eher vorstellen zu gründen als jemand, der in einer Kleinstadt wohnt. Stress sei eine Barriere, die in der Entrepreneurship-Forschung in dieser Tiefe so noch nicht bekannt war, heißt es in der Studie, für die 1.662 Menschen im Alter von 14 bis 25 Jahre befragt wurden. Demnach sorgt sich etwa jede:r Sechste darum, dem „Gründungsstress“ nicht gewachsen zu sein. Für einige Barrieren gibt es Hilfen.

Initiativen wie die Young Makers bieten Lösungen

 „Es braucht vor allem drei Dinge“, so Melanie Köslin, Leiterin der Initiative Young Makers Hamburg (YOMA) von Hamburg Invest. „Eine effektive Vermittlung von Kompetenzen, eine offene Kultur für respektive die Gen-Z und gründungsfördernde Strukturen wie zum Beispiel funktionierende Netzwerke, Zentralität und kostenfreie Beratungen. Die jungen Gründungsinteressierten brauchen Austausch auf Augenhöhe“, so Köslin weiter. „Dazu gehören der direkte Zugang zu Netzwerken, aktive Kontaktvermittlung zu Mentor:innen und auch authentische, greifbare Vorbilder.“ Entrepreneurship Education müsse bereits in der Schulzeit etabliert werden und Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte einbeziehen.

Netzwerk von 60 Akteur:innen: #NextGen4Impact

Young Makers Hamburg möchte daher das Ökosystem für die junge, teils minderjährige Zielgruppe weiter öffnen. „Die jungen Menschen, oft noch Schüler:innen, brauchen eine andere Ansprache und geschützte Räume, damit sie sich und ihre Ideen entfalten können“, erklärt die Projektleiterin.

Dazu hat sich das Netzwerk #NextGen4Impact gegründet. In diesem sind knapp 60 Akteur:innen des innovativen Bildungsbereiches vertreten. NextGen4Impact verstehe sich als Multiplikator und Chancengeber, zukunftsfähige Kompetenzen für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte zu fördern und die Ressourcen zu bündeln. Eine einzigartige Maßnahme der Dachinitiative sei es, dass die Generation Z beschlossene Maßnahmen und zukünftige Projekte selbst überprüft und sich an den Prozessen beteiligt, um zielgruppengerechte Angebote zu entwickeln.

Übersicht auf Startup City Hamburg

Fehlende Transparenz ist ebenfalls ein Grund für Unsicherheiten. Umfassende Informationen und einen Überblick über Anlaufstellen, Finanzierungen, Netzwerkpartner:innen und inspirierende und mutmachende Stories bietet unter anderen das Gründer:innenportal Startup City Hamburg. Insbesondere Gründungsinteressierte finden hier direkte Kontakte und Anlaufstellen sowie eine Terminübersicht zum zielgerichteten Netzwerken. 
kk/fw/mm

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