„Unsere Studie zeigt, wie wichtig Vorbilder, Netzwerke und persönliche Unterstützung für Startup-Gründer:innen sind", sagt Franziska Teubert, Geschäftsführerin beim Startup-Verband. Prägend seien vor allem der Bildungsgrad der Eltern und ihre berufliche Laufbahn. Sechs von zehn befragten Startup-Gründer:innen kommen aus Haushalten mit mindestens einem akademisch gebildeten Elternteil. Unter den Gründer:innen selbst liegt der Akademikeranteil sogar bei 85 Prozent. Über ein Drittel der Studienteilnehmer:innen (38 Prozent) hat einen unternehmerischen Hintergrund im Elternhaus, wovon 24 Prozent sogar Unternehmen mit Angestellten leiteten.
Wie wirkt sich der familiäre Hintergrund auf die Gründung von Startups aus? Und wie ist es um die Chancengleichheit bestellt? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die Studie „Startups und soziale Herkunft – was Gründer:innen prägt und antreibt" der Bertelsmann Stiftung und des Startup-Verbands, bei der 1.800 Gründer:innen befragt wurden.
Familienhintergrund und Bildung prägen Startup-Gründung
Gründer:innen profitieren von Eltern mit Netzwerken
Die dargelegten Studienerkenntnisse legen ein Ungleichgewicht offen. Während unternehmerisch tätige Eltern mit ihren Netzwerken häufig Vorbilder und Türöffner sind, mangelt es Gründer:innen mit anderem sozialen Hintergrund an vergleichbarer familiärer Unterstützung. 70 Prozent der befragten Gründer:innen mit unternehmerischen Familienhintergrund könnten in einer schwierigen Situation auf finanzielle Unterstützung bauen. Bei den Studienteilnehmer:innen mit Beamteneltern trifft das nur für 57 Prozent zu, bei Kindern aus Arbeiterfamilien sind es nur noch 14 Prozent. Zudem könnten Gründer:innen aus Akademikerfamilien eher externes Kapital einsammeln (63 Prozent) als Gründer:innen aus Arbeiterfamilien (46 Prozent).
Erfolgreiche Gründung weckt Lust auf mehr
Trotz unterschiedlicher Ausgangspositionen haben neun der zehn befragten Gründer:innen den Wunsch, nach ihrer aktuellen Gründung ein weiteres Startup zu gründen. Auf das Mindset und die Bereitschaft, groß zu denken, wirkt sich der soziale Hintergrund ebenfalls nicht negativ aus. „Erfolgreiche Startups sind also ein Hebel, um mehr Chancengerechtigkeit in der Wirtschaft zu schaffen”, erklärt Julia Scheerer, Senior Projektmanagerin bei der Bertelsmann Stiftung.
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