Studie: Hamburgs Luftfahrt im Steigflug

„Die Luftfahrtbranche ist ein Eckpfeiler der Hamburg Wirtschaft“, betont Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard. „Sie sichert zehntausende Arbeitsplätze, bringt Innovationen hervor und stärkt unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit." Damit leiste die Luftfahrt in Hamburg für Wertschöpfung, Export und Zukunftstechnologien einen wichtigen Beitrag, so Leonhard weiter. Rund 50.000 Beschäftigte habe es dort 2024 gegeben – 18 Prozent mehr als noch im Vergleichsjahr 2019. Ebenso habe die Wertschöpfung der rund 300 Unternehmen in der Metropolregion Hamburg bei fast sieben Milliarden Euro gelegen und damit gegenüber 2019 um 34 Prozent zugelegt. Auch habe die Luftfahrtbranche im Jahr 2021 etwa 470 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert. Neben dem Luftfahrzeugbau zählten hier Ingenieur- sowie IT-Dienstleistungen mit Bezug zur Luftfahrt zu den wichtigsten Branchen.

Darüber hinaus seien 387 Millionen an Fördermitteln in die Region geflossen, um Innovationen und technologische Entwicklungen voranzutreiben. Basis für den Erfolg seien starke Partnerschaften, etwa mit dem Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL). „Gemeinsam mit Industrie, Wissenschaft und der Stadt bringen wir neue Technologien schneller aus dem Labor in die Anwendung“, ist Roland Gerhards, CEO ZAL, überzeugt. „So stärken wir nicht nur die technologische Exzellenz des Standorts, sondern sichern auch langfristig seine internationale Wettbewerbsfähigkeit.“ Ebenso baut auch die Lufthansa Technik AG bei ihrem Zukunftsprogramm ‚Ambition 2030‘ auf die Hansestadt, in das in Milliardenhöhe investiert werden soll, so Chief Operations Officer Harald Gloy.

Handlungsempfehlungen gab die Studie in Bezug auf den Ausbau bestehender Kooperationen zwischen Industrie, Wissenschaft und Politik, etwa die Vernetzung innerhalb des Clusters Hamburg Aviation. Darüber hinaus sollte zur Sicherung von Fachkräften die Bildung gestärkt werden. Empfohlen wird auch, die Bürokratie bei Genehmigungsverfahren und Verwaltungsprozessen ab- sowie eine leistungsfähige digitale Infrastruktur weiter auszubauen, um die Grundlage für die Transformation einer digitalisierten und vernetzten Luftfahrt zu schaffen. Dazu gehöre auch die Erweiterung von Urban Air Mobility. Zukunftstechnologien und KMU sollten gezielt gefördert werden. Investitionen in nachhaltige Zukunftstechnologien wie Wasserstoffantriebe, Sustainable Aviation Fuels sowie KI-gestützte Systeme seien essenziell, um die Klimaziele der Branche zu erreichen. Weiteres Potenzial liege laut Studie in der militärischen Luftfahrt. 

Die Metropolregion Hamburg zähle laut Hamburg Aviation zu den bedeutendsten Luftfahrtstandorten Europas und bilde gemeinsam mit Toulouse und Seattle eines der drei weltweit führenden Zentren der zivilen Luftfahrtindustrie. Die regionale Luftfahrtlandschaft sei durch eine enge Verzahnung globaler Konzerne, spezialisierter mittelständischer Unternehmen sowie einer starken wissenschaftlichen und institutionellen Infrastruktur geprägt. Die Luftfahrtregion Hamburg habe sich auch als Gründungsstandort für innovative Startups im Bereich Luftfahrttechnologie, Digitalisierung und Nachhaltigkeit positioniert. Unterstützt durch Programme wie das global agierende Sustainable Aero Lab entstünden innovative Lösungen für urbane Mobilität, KI-gestützte Wartungssysteme, neue Leichtbaumaterialien oder nachhaltige Kraftstoffe (SAF). 

„Die Hansestadt ist für Airbus ein zentraler Schlüsselstandort, geprägt von einer einzigartigen Clusterstruktur, ausgeprägter Innovationskraft und enormer wirtschaftlicher Relevanz“, erklärt André Walter, Chef der zivilen Flugzeugproduktion von Airbus in Deutschland. 
mm/sb