Mobilität

Startup Vay schickt erstes fahrerloses Auto durch Hamburg

15. Februar 2023
Junges Unternehmen erprobt in Hamburg neues Carsharing-System mit Telefahr-Technologie. Erste Testfahrt ohne Sicherheitsfahrer:in durchgeführt

In Hamburg wird die Mobilität der Zukunft weiter vorangetrieben: Das Berliner E-Mobility-Unternehmen Vay hat auf den Straßen der Hansestadt die erste Testfahrt ohne Sicherheitsfahrer:in im Bereich der Telefahr-Technologie durchgeführt. Dahinter verbirgt sich ein neues Mobilitätskonzept. Anders als bei herkömmlichen Carsharing-Systemen werden die E-Autos von sogenannten Telefahrer:innen ferngesteuert und an den gewünschten Abholort gefahren. Nach dem Fahrtende übernehmen diese das Fahrzeug erneut. Dadurch soll die Suche nach einem Auto sowie nach einem Parkplatz entfallen. Aufgrund einer Ausnahmegenehmigung der Verkehrsbehörde konnte diese Technologie in Hamburg nun erstmals ohne Sicherheitsfahrer:innen an Bord getestet werden.

Verkehrsbehörde will Mobilität mit Mehrwert für Hamburg ermöglichen

„Hamburg ist Vorreiter im Bereich digitaler und innovativer Mobilitätsangebote“, sagt Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende, und ergänzt: „Wir wollen sie bedarfsgerecht genau dort einsetzen, wo sie einen echten Mehrwert für die Menschen in ihrer täglichen Mobilität bringen.“ Der Telefahr-Service von Vay ermögliche laut Tjarks eine digital buchbare und emissionsfreie Alternative ohne Parkplatzsuche. Damit dieser Service ausreichend erprobt werden kann, musste allerdings eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden. Diese liege seit Dezember 2022 vor, erklärt Vay-CEO Thomas von der Ohe. Insgesamt sei das Unternehmen schon seit mehr als drei Jahren mit ferngesteuerten Elektro-Autos auf öffentlichen Straßen in Berlin und Hamburg unterwegs, so von der Ohe. Bislang mussten dabei jedoch immer Sicherheitsfahrer:innen mit an Bord sein.

Vay will Sicherheit an Bord durch Telefahrer:innen gewährleisten

Doch auch ohne entsprechendes Personal an Bord soll die Sicherheit während der Fahrt gewährleistet werden. Voraussetzung für die Ausnahmegenehmigung sei ein positives Gutachten des TÜV Süd gewesen. Dieser bestätigte laut einer Mitteilung des Unternehmens sowohl die funktionale Sicherheit als auch die Cybersicherheit des Telefahr-Systems. Darüber hinaus sind die Telefahrer:innen mitverantwortlich für die Sicherheit. Diese sitzen in einer Telefahrzentrale in Hamburg an einem digitalen Arbeitsplatz mit Bildschirm und Kopfhörer sowie Lenkrad und Pedalen. Langfristig wolle Vay mithilfe dieser Technologie einen praktikablen Tür-zu-Tür-Service etablieren. In Zukunft seien deshalb weitere Testfahrten geplant. Durch die rechtliche Ermöglichung dieser Fahrten könne Deutschland eine Vorreiterrolle in der Telefahr-Technologie einnehmen, betont von der Ohe.
nj/sb

Quellen und weitere Informationen

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