Forschung

Quantentechnologie: Zwei Förderungen in Millionenhöhe für Uni Hamburg

5. Oktober 2022
Exzellenzcluster zur Erforschung von Quantentechnologie – Diese zwei Projekte werden mit insgesamt rund 6,5 Millionen Euro unterstützt

Verdrehte Quanten und Flüssigkeitsströmungen – Diese zwei Forschungsfelder stehen im Fokus der geförderten Projekte des Exzellenzclusters „CUI: Advanced Imaging of Matter“ an der Universität Hamburg. Prof. Dr. Dieter Jaksch erhält für sein Projekt „QCFD – Quantum Computational Fluid Dynamics“ insgesamt 4,9 Millionen Euro. Damit soll die Berechnung von Flüssigkeitsströmungen mittels Quantentechnologie verbessert werden. Das Projekt „Quantwist“ unter der Leitung von Dr. Thore Posske erhält 1,5 Millionen Euro. Ziel ist es, Quantensysteme so zu verdrehen, dass sie stabiler sind. So wollen die Forscher die Quantentechnologie in Hamburg vorantreiben.

Uni Hamburg: Quanten-Software zur Strömungsberechnung soll Industrie unterstützen

Wissenschaftlicher Fortschritt sei in zahlreichen Bereichen durch die Fähigkeit bestimmt, komplexe Flüssigkeitsströmungen genau vorherzusagen und zu optimieren, so die Uni Hamburg in einer Mitteilung. „Wir stellen uns dieser Herausforderung, indem wir einen Quanten-Software-Rahmen für industriell relevante Probleme der numerischen Strömungsmechanik entwickeln werden“, erklärt Projektleiter Dieter Jaksch vom Fachbereich Physik. Dadurch sollen die Möglichkeiten des Quantencomputings für industrielle Anwendungen ausgebaut werden. Die Erkenntnisse könnten verschiedenen Branchen zugutekommen, darunter die Energie-, Automobil-, oder die chemische Industrie. Um die Möglichkeiten der Strömungsberechnung auszubauen, wird das Projekt im Rahmen der „Horizont Europa“ Forschungs- und Innovationsmaßnahmen (RIA) der EU-Kommission mit 4,9 Millionen Euro gefördert.

Verdrehte Quanten sollen Informationen schützen und IT revolutionieren

Mit Quantencomputern beschäftigt sich auch Thore Posske, ebenfalls am Fachbereich Physik. Die Quantentechnologie könne die IT revolutionieren, heißt es vonseiten der Uni Hamburg. Allerdings seien die dafür erforderlichen Quantensysteme sehr instabil und leicht durch äußere Einflüsse unbrauchbar zu machen. Posske entwickelt deshalb eine Art Schnürsenkel-Modell. Dadurch könnten neuartige Datenspeicher für Quantencomputer erforscht werden, die stabiler sind und die gespeicherten Informationen schützen können. Wie bei einem Schnürsenkel sei die Information erst vor äußeren Einflüssen geschützt, wenn man einen Knoten hinein bindet. Das Projekt „Quantwist“ wird durch den ERC Starting Grant, ein Förderformat des Europäischen Forschungsrats, mit 1,5 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren gefördert.
nj/sb

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