„Nachdem unser Hamburger Schutzschirm bis Ende Juni eine Finanzwirksamkeit von rund 4 Milliarden Euro entfaltet hat, bringen wir jetzt Schritt für Schritt die Bausteine unseres Konjunktur- und Wachstumsprogramms in die Umsetzung“, so Andreas Dressel, Finanzsenator. Dabei solle gezielt in die Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft und Kultur investiert werden. „Zusammen mit der Aufstockung der Innovationsförderung haben wir über 75 Millionen Euro für diese Maßnahmen in unseren Corona-Budgets reserviert. Weitere Maßnahmen wie Überbrückungshilfen und Wirtschaftsstabilisierungsfonds sind in Vorbereitung. Wir machen weiter möglich, was nötig ist, um auch in Hamburg mit Wumms aus der Krise zu kommen.“
Mit zwei neuen Instrumenten bringt Hamburg zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen durch die Coronavirus-Pandemie zusätzliche Hilfe für Unternehmen, Künstler und Kreative auf den Weg: Der „Corona Recovery Fonds“ (CRF) richtet sich an innovative Startups und wachstumsorientierte kleine mittelständische Unternehmen. Für Künstler und Kreative gibt es eine sogenannte „Neustartprämie“, die dabei helfen soll, die eigene künstlerische Tätigkeit wieder zum Laufen zu bringen.
Hamburger Konjunktur- und Wachstumsprogramm
Corona Recovery Fonds für Startups und kleine Mittelständler
Über den Corona Recovery Fonds können langfristige Risiko- und Eigenkapitalfinanzierungen für innovative Startups und wachstumsorientierte kleine Mittelständler aus Hamburg realisiert werden, die aufgrund der Corona-Krise in Schwierigkeiten geraten sind. Dabei sind Beteiligungen in der Höhe von bis zu 500.000 Euro möglich. Die Fondsmittel können bei der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB Innovationsstarter GmbH) oder der BTG Beteiligungsgesellschaft Hamburg mbH beantragt werden. Der CRF umfasst ein Fördervolumen von insgesamt bis zu 50 Millionen Euro, das sich aus Landes- und Bundesmitteln speist. Wobei Hamburg den Fonds mit mindestens 12,5 Millionen Euro ausstattet.
Der Corona Recovery Fonds richtet sich an technologisch orientierte Startups, junge Unternehmen mit nicht-technologischen Produkt-, Dienstleistungs-, Prozess- und Geschäftsmodell-Innovationen sowie sonstige wachstumsorientierte kleine Mittelständler bis maximal 75 Millionen Euro Jahresumsatz und bis zu 50 Mitarbeitern. Ausgeschlossen von der Förderung sind Unternehmen, die sich bereits am 31.12.2019 in Schwierigkeiten befanden sowie öffentliche Unternehmen.
Damit schließt der Fonds an das Modul für Innovative Startups in der Hamburger Corona Soforthilfe an. Mit diesen Zuschüssen konnten Hamburger Startups kurzfristige Liquiditätsengpässe überbrücken. Das Modul ist am 30. Juni 2020 ausgelaufen, bis dahin seien von der Hamburgische Investitions- und Förderbank 116 Förderungen zugesagt und gut fünf Millionen Euro ausgezahlt worden.
Einmalige Neustartprämie für Künstler und Kreative
Da Künstler und Kreative nach wie vor besonders von den pandemebedingten Beschränkungen betroffen sind, können diese im Rahmen der Neustartprämie einmalig, pauschal und nicht rückzahlbar 2.000 Euro beantragen, um die eigene künstlerische Tätigkeit wieder zum Laufen zu bringen.
Bei den Hilfen stehe nun im Vordergrund, Kunst und Kultur wieder eine Bühne zu bieten: „Wir wollen den Künstlerinnen, Künstlern und Kreativen den Neustart ermöglichen. Wir sind mit den Einrichtungen und den Verbänden weiter im engen Austausch, um Kultur wieder erlebbar zu machen und Künstlerinnen und Künstlern durch diese Zeit zu helfen“, sagt Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien.
Antragsberechtigt sind Personen mit Sitz in Hamburg, die Mitglied in der Künstlersozialkasse (KSK) sind oder die inhaltlich die Kriterien der KSK für eine künstlerische Tätigkeit erfüllen und durch die Corona-Krise in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind. Die Hilfe kann ab sofort und bis zum 31. August 2020 online beantragt werden.
Weitere Corona-Hilfen in Planung
Ergänzende Hilfsangebote laufen weiter – unter anderem das Hilfspaket Kultur, IFB-Förderkredit Kultur Fördermodul Corona und der vereinfachte Bezug der Grundsicherung für Selbstständige. Weitere Hilfen seien in Abstimmung mit den noch in der Entwicklung befindlichen Hilfen des Bundes geplant.
sb/kk