Forschung

meinRezept.online entwickelt Corona-Selbsthilfe-Tool

16. März 2020
Mithilfe eines Fragebogens und einem Abstrich-Kit können Patienten sich quasi Zuhause auf das Virus testen und das Ansteckungsrisiko in Arztpraxen umgehen

Um die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus zu minimieren, bietet das Hamburger Unternehmen meinRezept.online einen Internet-Service an. Anstatt sich in der Arztpraxis auf Corona untersuchen zu lassen und dabei andere möglicherweise zu gefährden, können Patienten auf einen Fragebogen von dem Internet-Rezept-Anbieter meinRezept.online zurückgreifen. Basierend auf dem Fragebogen könne demnach gesagt werden, ob eine Infizierungsgefahr vorliegt. Dem Patienten wird dann ein Abstrich-Kit zugesendet. Ärzte und der Hersteller versprechen sich davon, die Ansteckungsgefahr einzudämmen. 

Ansteckungsgefahr minimieren

Interessierte Ärzte können auf ihrer Website den sogenannten ‚Corona-Virus Test‘ Button einbauen, der den Patienten zu einem Fragebogen führt. Dieser Fragebogen basiert nach Herstellerangaben auf den Richtlinien des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). In dem Fragebogen werden beispielsweise Symptome oder Aufenthaltsorte abgefragt. Nachdem der Patient den Fragebogen beendet hat, wird dieser dem Arzt per Mail übermittelt. Darauf basierend soll dieser einschätzen können, ob eine Infizierungsgefahr vorliegt. Je nach Bewertung des Fragebogens kann der Arzt veranlassen, dass dem Patienten ein Corona Abstrich-Kit zugesendet wird. Mit diesem Kit kann der Patient einen Selbstabstrich zuhause machen, der im Labor auf den Corona-Erreger untersucht wird. „Es muss natürlich ein koordinierter Patient sein, der in den Spiegel schauen kann und das auch hinbekommt, wirklich hinter das Gaumensegel zu gehen mit einem Abstrichtupfer“, so Prof. Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité Berlin, zum Selbstabstrich. 

Selbstabstrich mit genauer Anleitung

Dieser Service sei für die Arztpraxen kostenfrei, für den Patienten ebenfalls, sofern die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Ansonsten würden sich die Selbstkosten auf rund 150 Euro belaufen, heißt es. Kosten würden je nach Urteil des Hausarztes von den Krankenkassen erstattet bzw. bezahlt. Die Selbsttest-Kits werden inklusive einer Video-Anleitung und einem frankierten Rückumschlag von dem Hamburger Labor Dr. Heidrich & Partner direkt an die Patienten verschickt. Bis zum Ergebnis würde es demnach drei Tage dauern. „Wer die Ergebnisse einen Tag schneller bekommen möchte, kann die Probe durch eine vertraute Person auch direkt beim Labor abgeben lassen”, betont Labor-Chef Dr. Jens Heidrich. 
js/sb/kk

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