„Durch den Wintereinbruch, den Ausfall der Energieinfrastruktur in weiten Teilen des Landes und die Situation in den befreiten Gebieten, in denen die Versorgung mit Lebensmitteln durch zerstörte Lieferketten nicht mehr gewährleistet werden kann, ist es weiterhin geboten, die Ukraine zu unterstützen“, sagt André Pilling, Leiter German Food Bridge beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Vorstand der Deutsch-Ukrainischen Handelskammer (AHK). In Hamburg unterstützen die HHLA durch ihre Logistik sowie die Initiative „Hamburg hilft Odessa“ die Spendenaktion. Darüber hinaus stellt die Handelskammer Hamburg entsprechende Räumlichkeiten bereit. Die Kooperation zeige, dass durch gemeinsames Wirken auch in schwierigen Zeiten Hilfe schnell und pragmatisch für Menschen in Not umgesetzt werden kann, so Pilling weiter.
Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) stellt ihr europäisches Transportnetzwerk zur Verfügung, Unilever spendet die benötigten Lebensmittel, und German Food Bridge koordiniert die Hilfslieferung. So arbeiten die drei Institutionen zusammen, um dringend benötigte Lebensmittel in die Ukraine zu bringen. Am 7. Dezember wurde ein gemeinsamer Container am HHLA Container Terminal Altenwerder in Hamburg verladen. Per Zug wird die Spende nach Odessa transportiert. Vor Ort kümmert sich eine öffentliche Organisation um die Koordination und bringt die Lebensmittel in die betroffenen Regionen.
Gemeinsame Aktion sorgt für pragmatische Hilfe in schwierigen Zeiten
HHLA durch Terminal in Odessa mit der Ukraine verbunden
„Die HHLA ist durch ihre ukrainischen Beschäftigten und deren Angehörige besonders mit der Region Odessa verbunden“, erklärt Philip Sweens, Geschäftsführer der HHLA International GmbH, zuständig für das HHLA Container Terminal Odessa. Seit 2001 betreibt die HHLA das Terminal in Odessa und musste den wasserseitigen Umschlag wegen des russischen Angriffskriegs einstellen. Das Unternehmen verfügt über ein europäisches Netzwerk und verschiedene Tochterunternehmen. So konnten bereits drei Container mit medizinischen Hilfsgütern nach Odessa geschickt werden, weitere Hilfslieferungen werden angestrebt. Die German Food Bridge hat nach eigener Aussage bislang über 450 LKW mit Lebensmitteln in die Ukraine transportiert, arbeitet mit staatlichen Stellen und NGOs in der Ukraine sowie 87 Unternehmen der deutschen Ernährungsbranche zusammen.
nj/sb
Quellen und weitere Informationen
German Food Bridge
Die German Food Bridge wurde mit dem Ziel geschaffen, Lebensmittelhilfen schnell und zielgerichtet dorthin zu bringen, wo sie in der Ukraine am dringendsten benötigt werden. Damit soll ein Beitrag zur Linderung der durch den Krieg verursachten humanitären Katastrophe geleistet werden. Sie ist eingebettet in Maßnahmen des bilateralen Kooperationsprojektes Agritrade Ukraine des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Sie erfasst offizielle Anfragen aus der Ukraine sowie Spendenangebote von Unternehmen und Initiativen der deutschen Lebensmittel- und Ernährungswirtschaft.