Forschung

HCHE: International angesehene Forschung von Corona bis Big Data

11. März 2021
Eines der größten gesundheitsökonomischen Zentren in Europa feiert 10-jähriges Jubiläum

Information ist der Schlüssel. „Nur 34% derer, die angegeben haben, die Nachrichten über den COVID-19-Ausbruch „nicht genau“ verfolgt zu haben sind bereit, sich impfen zu lassen. Bei denen, die sich „sehr genau“ informieren, sind es dagegen 73%“, erläutert Gesundheitsökonom Sebastian Neumann-Böhme eines der Ergebnisse der jüngsten Befragungswelle im Rahmen einer aktuell laufenden Corona-Studie des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg.

Impfbereitschaft der Bevölkerung steigern

Die inzwischen fünf Befragungswellen liefern detaillierte Informationen zu Einstellungen, Sorgen und Vertrauen der Menschen in Bezug auf die COVID-19-Pandemie. Die Ergebnisse sollen Politkern relevante Ergebnisse an die Hand geben, um ihre Corona-Strategie zu optimieren – etwa die Impfbereitschaft in der Bevölkerung zu erhöhen. „Um nun also diejenigen zu erreichen, die bislang kein großes Informationsbedürfnis an den Tag legen, wäre eine möglichst zielgerichtete Kampagne über verschiedene Kanäle empfehlenswert“, so Neumann-Böhme, der im Rahmen des europäischen Promotionsprogramms IQCE als Gastwissenschaftler von der Erasmus School of Health Policy & Management in Rotterdam am HCHE tätig ist.

Gesundheitsökonom Sebastian Neumann-Böhme

Detaillierte Informationen gesammelt

 

Der Schlüssel für eine erfolgreiche Kampagne wiederum liegt in der Zielgenauigkeit der Ansprache. „Und auch dabei kann unsere Studie helfen“, weiß HCHE-Geschäftsführerin Andrea Bükow, „Wir erheben Angaben zu Region, Geschlecht, Alter und Bildung sowie zu Gründen, die für oder gegen eine Impfung sprechen. Dazu haben wir Antworten erhalten, wie ‚Möchte mich und meine Familie schützen‘ oder eben ‚Ich habe Angst vor Nebenwirkungen‘.“

HCHE-Geschäftsführerin Andrea Bükow

10-jähriges Jubiläum des HCHE

Genau in dieser Art von Wissenstransfer aus der Wissenschaft in Politik und Gesellschaft besteht eine wichtige Aufgabe des HCHE, eines der größten gesundheitsökonomischen Zentren in Europa, das in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum feiert und mehr als 90 Mitglieder hat. Neben der Forschung in den sechs Schwerpunkten des HCHE – Bevölkerungsgesundheit, Big Data und Digital Health, Finanzierung des Gesundheitswesens, Gesundheitsökonomische Evaluation, ambulante und stationäre Versorgung sowie Märkte für Arzneimittel – lädt das Zentrum zu Veranstaltungen, in denen Expert*innen Forschungsergebnisse zu aktuellen Themen vorstellen und mit den Gästen darüber diskutieren. Dabei verfolgt das HCHE stets einen interdisziplinären Ansatz, der die Themen sowohl aus medizinischer als auch ökonomischer Sicht betrachtet.

 

Masterstudiengang Health Economics & Health Care Management

Masterstudiengang Health Economics & Health Care Management

Und schließlich engagiert sich das gemeinsame Zentrum aus Universität Hamburg und UKE in der Ausbildung. „2013 konnte ein eigener Masterstudiengang starten, Health Economics & Health Care Management. Der Studiengang wird sehr gut angenommen und vermittelt die nötige Qualifikation für ganz verschiede Berufsfelder, sei es in der Wirtschaft, der Politik oder der Forschung“, erklärt Bükow.

Corona-Studie zeigt positive Entwicklung

Unter den Absolvent*innen ist auch Sebastian Neumann-Böhme, der in der jüngsten Befragungswelle der Corona-Studie einen positiven Trend erkennt. „Wir haben bei der Impfbereitschaft nicht nur nach Ja und Nein gefragt, sondern auch die Option „Unsicher“ angeboten.“ Und gerade unter den 18- bis 24-Jährigen seien nun viele bislang Unentschlossene zu einer positiven Antwort übergegangen. „Beantworteten im November noch 36% der 18- bis 24-Jährigen die Frage, ob sie sich impfen lassen wollen mit Ja, waren es im Januar 52%. Das ist eine enorm positive Entwicklung.“
ys/kk

Quellen und weitere Informationen

Ähnliche Artikel

Hamburg schließt Zukunftspakt mit Hochschulen

Wissenschaftsstandort stärken: Forschungsinstitutionen erhalten durch „Zukunftsverträge“ bis 2027 rund 750 Millionen Euro zusätzlich

Norddeutschland: Industrielle Gesundheitswirtschaft auf solidem Kurs

Life Science Nord Cluster mit neuen Kennzahlen zum „ökonomischen Fußabdruck“ der Branche. Und: aktuelles Stimmungsbild

Senat unterstützt UKE mit weiteren 17,4 Millionen Euro

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf erhält zusätzliche Ausgleichszahlung für finanzielle Defizite im Zuge der zweiten Corona-Infektionswelle

Was kann eine digitalisierte Gesundheitswirtschaft?

Medizinische Fortschritte dank Big Data. Elektronische Patientenakte vor dem Start. Themen des 4. eHealth-Day Hamburg
Die von uns eingesetzte Consent Management Plattform (https://app.usercentrics.eu/) konnte nicht geladen werden. Dies kann passieren, wenn AdBlocker diese URL fälschlicherweise blockieren. Einige Funktionen, wie z.B. Kartendarstellungen, Umkreissuchen oder Formulare, können so nicht verwendet werden. Um diese Funktionen benutzen zu können, deaktivieren Sie bitte Ihren AdBlocker oder erlauben Sie den Zugriff auf *.usercentrics.eu.