Unternehmen

Hamburger Schutzschirm wird weiter aufgespannt

27. März 2020
Garantien für IFB sollen um 400 Mio Euro angehoben werden. Anträge auf Corona Soforthilfe können gestellt werden. Das sind die Details

Der Hamburger Schutzschirm für Corona-betroffene Unternehmen, Institutionen, Solo-Selbständige und Künstlerinnen und Künstler soll noch etwas weiter aufgespannt werden: Priorität soll die Sicherstellung der Liquidität und die Vermeidung von Insolvenzen haben. Im Rahmen des Maßnahmenpakets des Hamburger Schutzschirmes soll die Hamburgische Investitions- und Förderbank im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg in Ergänzung der Fördermaßnahmen des Bundes und der KfW eigene Unterstützungsmaßnahmen unter anderem in Form von Soforthilfen und Darlehen anbieten. Der Senat hat dazu am Freitag (27.3.) in einer Sondersitzung eine Ausweitung der Kreditermächtigung für die IFB um 400 Mio. Euro auf 860 Mio. Euro beschlossen. Die Bürgerschaft muss noch zustimmen.

Soforthilfe kann beantragt werden

Schwerpunkt sei dabei zum einen die Hamburger Corona Soforthilfe (HCS), die mit direkten Zuschüssen arbeitet und die beschlossenen Soforthilfen des Bundes zielgerichtet ergänzt. Diese Soforthilfe sei jetzt startklar. Die Förderrichtlinie und die Inhalte des Antragsformulars stünden nach der bis in den Freitag hinein laufenden Abstimmung mit der Bundesförderung jetzt fest. Seit Montagabend ist die Beantragung auf der Homepage der IFB möglich. Hamburger Zuschussmittel sind zuzüglich der bis 10 Mitarbeiter (in Vollzeitäquivalenten) begrenzten Bundesmittel:

Hamburg
Bund
Gesamt bis zu
Solo-Selbständige
2.500 €
9.000 €
11.500 €
1-5 Mitarbeiter
5.000 €
9.000 €
14.000 €
6-10 Mitarbeiter
5.000 €
15.000 €
20.000 €
11-50 Mitarbeiter
25. 000 €
—————-
25. 000 €
51-250 Mitarbeiter
30.000 €
—————-
30.000 €

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Hamburg wird voraussichtlich deutlich über 300 Millionen Euro drauflegen, um die Bundesförderung zu ergänzen und allen Betroffenen zu helfen. Wir werden nicht nur Adressaten der Allgemeinverfügung unterstützen, sondern alle Gewerbetreibende, Unternehmen und Solo-Selbständige, die infolge von Corona einen Umsatzeinbruch nach dem 11. März hatten. Auch gemeinnützige Unternehmen sollen erfasst werden.” Das Antragsverfahren werde ab Montagfrüh digital verlaufen und soll so unbürokratisch wie möglich sein.

Antragsverfahren möglichst unbürokratisch

„Die kleinen und mittleren Unternehmen in unserer Stadt haben in dieser Krise unsere volle Rückendeckung. Wir haben die Förderung sogar noch einmal deutlich aufgestockt: Da der Bund den Fokus sehr stark auf die ganz kleinen Unternehmen setzt, haben wir bei den größeren Unternehmen ab 11 Mitarbeitern die Förderung von 10.000 Euro auf 25.000 Euro mehr als verdoppelt und auch bei den Unternehmen von 51 bis 250 Mitarbeitern auf 30.000 Euro gesteigert”, so Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann. “Gemeinsam mit der IFB haben wir jetzt ein unbürokratisches Antragsverfahren, das Montag startet. Mit einem umfassenden Internetangebot und einer Hotline sorgen wir für bestmögliche Information vor einer hoffentlich erfolgreichen Antragstellung.”

„Eine vielfältige und vitale Kultur- und Kreativszene macht ganz wesentlich die Lebensqualität und Innovationskraft Hamburgs aus. Mit dem Hamburger Schutzschirm sorgen wir dafür, dass auch Kreative, Künstlerinnen und Künstler möglichst gut durch diese Zeit kommen”, so Kultursenator Dr. Carsten Brosda.

Kredite und Bausteine

Schwerpunkt sei zum anderen die erhebliche Ausweitung der Darlehensprogramme der IFB. Erster Baustein soll der HamburgKredit-Liquidität (HKL) sein, der kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit einem Kreditvolumen von je bis zu 250.000 Euro ausstattet. Für Kulturinstitutionen (IFB-Förderkredit Kultur) und Sportvereine – einschließlich solcher mit gesondert organisiertem Profibereich und Organisatoren von Sportveranstaltungen – (IFB-Förderkredit Sport) wird die IFB ein neues Fördermodul auch für dringend notwendige Betriebsmittel ausweisen. Der Kreditrahmen soll jeweils in der Regel bis zu 150.000 Euro betragen. Der Umfang der zu ermächtigenden Garantie in Höhe von 400 Mio. Euro soll sich wie folgt auf die Volumina der einzelnen Darlehensprogramme verteilen:

Hamburg Kredit Liquidität (HKL): 300 Mio. Euro
IFB-Förderkredit Kultur (Modul Corona): 50 Mio. Euro
IFB-Förderkredit Sport (Modul Corona): 50 Mio. Euro

„Mit der fast verdoppelten Kreditermächtigung für unsere Förderbank IFB machen wir deutlich, dass wir den Schulterschluss zwischen Stadt und Finanzwirtschaft ganz praktisch durch eine Ausweitung der Kreditangebote unterstützen”, so Finanzsenator Dr. Andreas Dressel. “Der Liquiditätskredit wird gerade für die etwas größeren Unternehmen aus dem KMU-Bereich interessant sein. Aufgrund der dringenden Bedarfe im Bereich Sport und Kultur wollen wir mit den beiden Fördermodulen für diese Bereiche so schnell wie möglich startklar sein.“
kk

Quellen und weitere Informationen

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