„Die Stadt muss hitzeangepasst gestaltet und das Stadtklima verbessert werden“, erklärt Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan und plädiert dafür, die blau-grüne Infrastruktur auszubauen und schattige Plätze und Wegeverbindungen zu schaffen. Neben weniger Eistagen und stärkeren Niederschlägen sind vor allem längere Trockenzeiten und mehr Hitzeperioden signifikante Marker im Wettergeschehen. Das belegt auch das Hamburger Klimainformationssystem. Zudem wurde festgestellt, dass es im Sommer mehr Hitzetote in Hamburg gibt, bedingt durch die starke Belastung des Herz-Kreislaufsystems. Unter Leitung der Sozialbehörde erarbeitet die Stadt deshalb aktuell einen Hitzeaktionsplan.
Starkregen, Trockenheit, Hitze – Der Klimawandel (be-)trifft auch Hamburg. Das Hamburger Klimainformationssystem der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) stellt die Veränderungen messbar dar, um die städtische Resilienz sowie Handlungsbedarfe zu ermitteln. Nun wurde das System um zwei weitere Indikatoren aktualisiert: „Übersterblichkeit während Hitzeperioden“ sowie „Trockenheitsbedingte Fällung von Straßenbäumen“.
Ausbau von Hamburgs blau-grüner Infrastruktur
Straßenbaumbestand soll geschützt werden
Hitze und lange Trockenheit macht auch den Straßenbäumen in der Elbmetropole zu schaffen. Viele müssten deshalb gefällt werden. Zum Schutz des Straßenbaumbestands will die Umweltbehörde deshalb Baumstandorte verbessern, den Bewässerungsbedarf beobachten und klima- und standortangepasste Baumarten pflanzen. „Das Gesamtziel ist ein möglichst stabiler Straßenbaumbestand, nicht nur in der Anzahl der Bäume, sondern auch in seiner Artenzusammensetzung und einer vielfältigen Altersstruktur“, erläutert Kerstan. Das allgemein zugängliche Hamburger Klimainformationssystem umfasst nun 40 Indikatoren zu Klimaentwicklung (Temperatur, Regen, Sonnenschein), Folgen (etwa Gebäudeschäden, Trinkwasserbedarf, Sturmfluten) sowie Stadtentwicklungsparametern (Bevölkerungsentwicklung, Versiegelung). Weitere Informationen liefern die Starkregengefahrenkarte und die Stadtklimaanalyse.
Informationskampagne „Werde wetterwach!"
Hamburgs Bürger:innen sollen sich besser auf Extremwetterereignisse vorbereiten können. Mit Vorsorge- und Verhaltenstipps soll die Informationskampagne „Werde wetterwach!“ der Hamburger Umweltbehörde für den Umgang damit sensibilisieren und liefert wichtige Informationen zu Hochwasser, Starkregen, Dürre, Hitze und Sturm. „Jeder und jede Einzelne kann durch gute Vorsorge und richtiges Handeln einen wichtigen Beitrag zum Selbstschutz leisten. Gemeinsam wappnen wir uns so besser gegen die Herausforderungen des Klimawandels“, ruft Hamburgs Umweltsenator auf. Vom Deichausbau bis zu Regenrückhaltebecken trifft Hamburg bereits Vorkehrungen für Extremwetterereignisse und unterstützt die Eigeninitiative der Bürger:innen. Ein Beispiel hierfür ist RISA: ein Förderprogramm für die Entsiegelung, Begrünung und Versickerung von Regenwasser. Auch die städtischen Kampagnen „Was tun bei Sommerhitze“, „Wertvoll – Unser Trinkwasser“ und „Sturmflut-Hinweise“ informieren über Exremwetterereignisse.
mm/sb