„Wir müssen Wirtschaft in vielen Bereichen ganz neu denken – um das Klima zu schützen und Energie und Ressourcen zu sparen“, sagt Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan. Dafür müsse eine Kreislaufwirtschaft aufgebaut werden, bei der Produkte möglichst lang genutzt und anschließend regional recycelt werden, um Müll, Ressourcen und Energie einzusparen. „So können beispielsweise lange Transportwege, Lagerkosten und Überproduktion durch den Einsatz der 3D-Drucktechnologie oder durch smarte Holzfrästechnik vermieden werden“, erklärt Kerstan. Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft sei nicht nur gut für die Umwelt, sondern erhalte auch Arbeitsplätze und Innovationskraft. Allerdings brauche es auf dem Weg dorthin den Austausch von regionalen Unternehmen und Akteur:innen.
Kaufen, nutzen, anschließend wegwerfen und neu kaufen: Dieses lineare Wirtschaftssystem ist auf Dauer nicht zukunftsfähig. Reparieren und wiederverwenden, Langlebigkeit und Wiederverwertbarkeit liegen stattdessen bei Konsument:innen zunehmend im Trend. Nachhaltige Kreislaufwirtschaft muss aber auch vonseiten der Unternehmen mit aufgebaut und betrieben werden. Mit dem von Hamburger Umweltbehörde und Impact Hub Hamburg initiierten ‚Circular Hub Nord‘ soll die sogenannte Circular Economy in Hamburg vorangetrieben werden. Bei der Auftaktveranstaltung im März kamen rund 80 Unternehmen und Wirtschaftsakteur:innen aus der Region zusammen. Der Circular Hub Nord ist einer von insgesamt vier Hubs, die in Deutschland entstehen sollen.
Nachhaltige Kreislaufwirtschaft kommt Umwelt und Arbeitsplätzen zugute
Circular Hubs: Akteur:innen für regionale Wirtschaftskreisläufe zusammenbringen
„Ein einzelnes Unternehmen gibt noch keine Kreislaufwirtschaft. Um von dem bestehenden linearen System zu einem zirkulären Wirtschaftssystem zu kommen, müssen wir die Umgestaltung ganzheitlich und branchenübergreifend denken“, ergänzt Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft (BNW). Bei dem vom BNW ins Leben gerufene Projekt werden bundesweit vier Circular Hubs in Hamburg, Wuppertal, Leipzig und Stuttgart eingerichtet. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt unterstützt das Vorhaben. Die Circular Hubs sollen den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) fördern sowie die Kreislaufwirtschaft praktisch erfahrbar und regional umsetzbar machen.
nj/mm/sb