Nachhaltigkeit

Hamburg – ganz ausgezeichnet

24. März 2025
Awards, Preise, Auszeichnungen – immer mehr Hamburger (Bau)Projekte werden gewürdigt

Spätestens seit der Fertigstellung der Elbphilharmonie Hamburg hat sich die Elbmetropole international einen Namen als Architekturstandort gemacht, der mit außergewöhnlichen Immobilien für Aufmerksamkeit sorgt. Auch bei den diesjährigen Mipim Awards in Cannes, der Preisverleihung der internationalen Immobilienmesse MIPIM (Marché International des Professionnels de l’immobilier), konnten zwei Projekte aus Hamburg Jury und Publikum überzeugen. Die Verwandlung eines Flakbunkers in eine grüne Sehenswürdigkeit wurde mit einem Mipim Award in der Kategorie „Best Conversion“ (Beste Umwandlung) ausgezeichnet. Der Grüne Bunker St. Pauli, einst ein graues Betonmonument aus dem zweiten Weltkrieg, wurde um fünf Geschosse pyramidenartig aufgestockt, was Platz für mehr als 7.600 qm öffentliche Grün- und Gemeinschaftsflächen schuf. Zudem wurden 1.700 qm Fassadenfläche begrünt und ein 300 Meter langer „Bergpfad“ führt hinauf in eine Höhe von rund 58 Metern und bietet einen spektakulären 360-Grad-Blick über Hamburg. Auch der Innenraum wurde belebt. Im Juli 2024 hat das Reverb by Hard Rock mit 134 Zimmern und verschiedenen Gastronomiekonzepten eröffnet und eine Konzert- und Multifunktionshalle bietet Platz für bis zu 2.200 Menschen.  

Grüner Bunker sorgt für Aufmerksamkeit

Der Grüne Bunker gilt zudem als Beispiel nachhaltige Architekturgestaltung. So wird für die Bewässerung der üppigen Begrünung vor allem Regenwasser genutzt, das nach dem Schwammstadtprinzip in Rückhalteboxen unterhalb der Bepflanzung aufgefangen wird. Ein Aspekt, der dem Projekt – Entwickler und Bauherr ist das Hamburger Unternehmen Matzen Immobilien, beteiligte Architekten sind Inter+-Pol Studios, Buero 51 Architekten und Phase10 Architekten – bereits im vergangenen Jahr den BuGG-Award „Gründach des Jahres 2024“ des Bundesverbands GebäudeGrün eingebracht hat. Der so entstandene grüne Leuchtturm wirkt: Die New York Times hat Hamburg in ihre aktuelle Top-Reise-Liste "52 Places to Go" aufgenommen.

Ein mehrstockiges Gebäude mit viel Glas und einer Dachterrasse direkt am Wasser
The Beehive, Gewinner des Mipim Award in der Kategorie „Best Residential Project

The Beehive: Best Residential Project

Inspiriert von Bienen, die zusammenleben, arbeiten und sich umeinander kümmern, ist The Beehive in der HafenCity entstanden. Das Projekt des dänischen Architekturbüros WERK und der Baugemeinschaft Halbinsulaner gewann den Mipim Award in der Kategorie „Best Residential Project“. Die gemeinschaftsfördernde Architektur will Herausforderungen wie Einsamkeit, Verkehrsaufkommen und Klimawandel begegnen. Das Gebäude ist so konzipiert, dass Begegnungen initiiert und damit soziale Inklusion gefördert werden – etwa durch eine große Küche zum gemeinsamen Essen, ein Musikzimmer oder eine Bibliothek. Und: Bewohner:innen, die im hauseigenen Co-Working Space oder dem Manufakturwerk für handwerkliche Produkte arbeiten, pendeln nicht – das verringert das Verkehrsaufkommen und kommt der Umwelt zugute. Die Entwicklung der HafenCity war auch ein zentraler Teil der Präsentationen auf dem Hamburger Gemeinschaftsstand in Cannes. Die Wirtschaftsförderung Hamburg Invest war mit 20 Unternehmen vor Ort. 

Blick durch einen Rundbogen auf einen Innenhof und mehrere Backsteingebäude
Rund 1.700 Wohneinheiten sind durch öffentlich zugängliche Innenhöfen miteinander verbunden

Pergolenviertel: Tradition neu interpretiert

Ein gemeinschaftlich orientierter Grundgedanke prägt auch das Pergolenviertel, das auf einer Fläche von 27 Hektar im Bezirk Hamburg-Nord entsteht. Die rund 1.700 Wohneinheiten setzen sich aus unterschiedlichen Wohnformen zusammen: Neben klassischen Miet- und Eigentumswohnungen gibt es Wohnungen für Studierende sowie mehrere Pflege- und Assistenz-Wohngemeinschaften, die durch multifunktionale Nachbarschaftsräume ergänzt werden. Mobilitätsangebote, wie Car Sharing, Lastenfahrräder und eine Fahrradwerkstatt, unterstreichen den Nachhaltigkeitsaspekt. Städtebaulich erinnert das zum Stadtteil Winterhude zählende Viertel mit den großen öffentlich zugänglichen Innenhöfen an die Barmbeker Backsteinbauten der 1920er- und 1930er-Jahre. 2022 wurde das Pergolenviertel mit dem BDA Hamburg Architektur Preis ausgezeichnet, 2023 wurde es beim Deutschen Städtebaupreis gewürdigt. Gelobt wurde die Entwicklung eines neuen lebenswerten Quartiers, das historische Vorbilder neu interpretiert und architektonische Besonderheiten wie die namensgebenden Pergolen sowie viel Grün und innovative Lösungen umweltfreundlicher Mobilität integriert.
ys/kk

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