Gaming

Games: Mooneye Studios auf Internationalisierungskurs

1. März 2022
Der Hamburger Gamesentwickler erhält erneut Förderungen aus Bundesmitteln und baut sich ein zweites Standbein als Publisher auf

Ein Wolf durchstreift in apokalyptischer Zeit die Landschaft. Menschen gibt es nicht mehr, Tiere jedoch schon. Als eine Art Seelenwanderer kann der Wolf – bzw. der Spieler – sich nun in jedes Tier verwandeln, dem er begegnet. So steigt der Spieler in Lost Ember als Papagei in die Lüfte, erklimmt als Bergziege steile Hänge oder taucht als Fisch in die Tiefen des Meeres ein. Denn nur durch die Verwandlung lassen sich die Geheimnisse hinter dem Fall der alten Welt aufdecken.

Mit Lost Ember machten sich die Mooneye Studios 2019 einen Namen in der Gaming-Community und erhielten zahlreiche nationale und internationale Preise und Auszeichnungen. Für ihr neues Projekt ‚Into The Cold‘ konnte das Team bereits zum zweiten Mal staatliche Förderzuschüsse verbuchen. In einem ersten Schritt gab es gut 184.000 Euro für die Entwicklung eines Prototyps und nun noch einmal knapp 344.000 Euro für die Weiterentwicklung zu einem fertigen Spiel. Damit war ‚Into The Cold‘ eines von drei Projekten, die im Bundesförderkatalog für die Games-Branche berücksichtigt wurden.
 

Abenteuer-Spiel mit Fokus auf Welt-Erkundung

„Into The Cold soll 2024 auf den Markt kommen. Das Grundgerüst – der Prototyp – steht, jetzt sind wir dabei die Story zu finalisieren“, sagt Tobias Graff, der Mooneye 2014, zusammen mit drei Kommilitonen des HAW Hamburg-Masterstudiengangs Games, als unabhängigen Spieleentwickler gegründet hat. „Wie Lost Ember wird es wiederum ein Abenteuer-Spiel mit Fokus auf Welt-Erkundung sein. Diesmal führen wir unsere Spieler allerdings in die Arktis.“

Die User sind Überlebende einer havarierten Polarexpedition und sehen sich mit der eigenen Vergangenheit und der Wildnis des Polarmeeres konfrontiert. Während Lost Ember auch in VR spielbar ist – was sich angesichts der vielfältigen ‚tierischen Immersion‘ anbietet – ist die Entscheidung über eine weitere Dimension für Into The Cold noch nicht gefallen. „Die VR-Programmierung ist aufwendig und teuer, aber grundsätzlich experimentieren wir natürlich auch weiter in diese Richtung“, so Graff.

Mooneye-Team V.l.n.r. Francis Rinsche, Tobias Graff, Matthias Oberprieler und Sinikka Compart

Von Hamburg aus den internationalen Markt erobern

Ein weiteres Mooneye-Experiment hat das Team im vergangenen Jahr realisiert. 2021 ist das Studio mit seinem Label Mooneye Indies unter die Publisher gegangen. Ihr erstes veröffentlichtes Spiel ist Haven Park von Entwickler Fabien Weibel, weitere sind in Planung.

Sowohl bei ihren eignen Spielen, die das Team unter dem neuen Label ‚Mooneye Originals‘ vermarktet, als auch als Publisher, hat das Unternehmen stets den internationalen Markt im Blick, betont Graff. Hamburg sei dafür ein guter Standort. „Hier finden sich interessante Talente und es gibt neben Hochschulen, wie der HAW Hamburg, mit Gamecity Hamburg eine gute Förder-Infrastruktur, gerade für Gründer und angehende Entwickler.“

Das neue Spiel der Mooneye Studios: IntoTheCold

Hamburg Games Conference am 2. und 3. März

Coronabedingt vermisst Graff besonders die zahlreichen Netzwerk-Veranstaltungen und Events der Initiative, die Teil der Hamburg Kreativ Gesellschaft ist. Als sicher gilt der Termin der Hamburg Games Conference am 2. und 3. März 2022 – die Veranstaltung ist als Hybrid-Konferenz geplant. Das diesjährige Thema lautet „Moving Markets“ und beleuchtet die Herausforderungen und Chancen der internationalen Games-Industrie.
ys/kk

Quellen und weitere Informationen

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