Kreativwirtschaft

Gamecity Hamburg wird 20 Jahre alt

1. Februar 2023
Die Standortinitiative hat früh die Relevanz des Spielemarkts erkannt. Vielfältige Förderprogramme setzen den erfolgreichen Kurs fort

Indie Treff, Hamburg Games Conference, Gamevention oder Polaris – der Veranstaltungskalender der Games-Szene in der Metropolregion Hamburg bietet reichlich Möglichkeiten zum Spielen und Ausprobieren, für die Netzwerkpflege oder zum Ideen- und Wissensaustausch. Den Wissensaustausch sowohl innerhalb der Branche als auch mit anderen Industrien zu fördern, ist einer der Schwerpunkte, den Gamecity Hamburg verfolgt. Die Standortinitiative hat sich zum Ziel gesetzt, die Rahmenbedingungen für Unternehmen und Gründer:innen der Games-Wertschöpfungskette in der Stadt zu verbessern, sie bei ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen und Hamburg in der öffentlichen Wahrnehmung als eine der führenden Games-Metropolen in Europa zu verankern. Und das nun seit bald 20 Jahren.

Die Gamecity-Gründer: Achim Quinke und Stefan Klein

Im Oktober 2003 startete Gamecity Hamburg als Public-Private-Partnership. Achim Quinke von Quinke Networks und Stefan Klein, Mitgründer des Netzwerkes Hamburg@work, bewiesen mit ihrer Initiative ein gutes Gespür für einen neuen Zukunftsmarkt. Hamburg war das erste Bundesland, das eine breit aufgestellte Förderung der Games-Branche auf den Weg brachte. Ein Engagement, auf das sogar die Europäische Kommission aufmerksam wurde. Bei ihrem Hamburg-Besuch im Dezember 2007 sagte die damalige EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, Viviane Reding, dem Hamburger Abendblatt: „Die Computerspiel-Branche ist ein Wachstumstreiber der Medien-Industrie und gewinnt durch den Konvergenzprozess in der Medien- und IT-Wirtschaft zunehmend an Bedeutung. Der Ansatz des Hamburger Senats zur Förderung der Branche hat Vorbildcharakter in Europa.“ Seit 2018 ist die Hamburg Kreativ Gesellschaft Trägerin von Gamecity Hamburg, die Leitung liegt seit Juli 2019 bei Dennis Schoubye.

Dennis Schoubye, Leiter von Gamecity Hamburg

Wirtschaftsfaktor Games

Das Hamburger Engagement hat sich gelohnt. Die Branche hat sich zu einem relevanten Wirtschaftsfaktor entwickelt. Mit mehr als 190 Unternehmen, die in der Wertschöpfungskette Games aktiv sind – von Studios über Publisher bis zu gamesnahen Dienstleistern und Ausbildungseinrichtungen – zählt Hamburg zu den aktivsten Games-Standorten in Deutschland und Europa. Einige der größten deutschen Games-Unternehmen wurden in der Hansestadt gegründet: InnoGames, Goodgame Studios, Gamigo und Bigpoint. Dazu kommen zahlreiche mittelgroße und kleine Indie-Studios und Publisher, die zur Vielfalt und Innovationskraft des Standorts beitragen. Insgesamt sind etwa 2.500 Menschen in Hamburg im Games-Sektor beschäftigt.

Spieleindustrie: Eine förderwürdige Branche

Auch der Bund stuft die Spieleindustrie als Wachstumsbranche ein und unterstützt die Entwicklung von Prototypen und die Produktionen von Computerspielen mit der Computerspielförderung. Rund 11 Millionen Euro sind auf diese Weise bereits in Hamburger Gamesprojekte geflossen (Stand 25. Juli 2022). Zu den Hamburger Förderprogrammen gehören der Games Lift Inkubator, der junge Talente, Gründer:innen und Startups bei der Entwicklung von digitalen Spielen unterstützt. 2022 nahmen fünf neue Teams an dem dreimonatigem Programm teil, unterstützt von einem Netzwerk internationaler Expert:innen sowie 15.000 Euro. Von der Hamburger Prototypenförderung 2022 profitierten sechs Games-Projekte, die sich für eine nicht rückzahlungspflichtige Anschubfinanzierung von insgesamt 398.000 Euro qualifizierten. Seit dem Start der Prototypenförderung in ihrer jetzigen Form im Jahr 2020 hat Gamecity Hamburg die Entwicklung von 22 Prototypen mit einer Gesamtsumme von 1.240.000 Euro unterstützt.

Hamburg Games Conference 2023

Termine, Termine, Termine

Wie sich die Entwicklung eines neuen Spiels finanzieren lässt, ist auch Thema bei der Hamburg Games Conference 2023 am 1. und 2. März im Altonaer Museum. Das Thema der 14. Ausgabe der Hamburg Games Conference lautet „Invest in Games“ und beleuchtet zum einen die Perspektive von Spielestudios und Investor:innen, zum anderen die verschiedenen Fördermöglichkeiten. Bereits am 27. Februar steht beim Hamburger Indie Treff im betahaus Schanze der Erfahrungsaustausch und die Vernetzung der Szene im Fokus. Neben aktiven Entwicklern sind auch Interessierte und Unterstützer herzlich willkommen. Einen (Themen)schritt weiter geht die Gamevention vom 19. bis 21. Mai in den Holstenhallen Neumünster. Die Themen Gaming, E-Sport und Cosplay bilden Schnittstellen zwischen Digitalisierung, Kreativwirtschaft, Innovation und Technik. Und nach der erfolgreichen Premiere von Hamburgs erster Community-Convention Polaris – rund 10.000 Besucher:innen kamen im Herbst 2022 in die Hamburger Messehalle – steht der Themen-Mix aus E-Sports, Gaming, asiatischer Popkultur und Cosplay auch in diesem Jahr wieder auf dem Messeplan: vom 13. bis 15. Oktober.
ys/mm

Walking Act bei der Gamevention 2019

Quellen und weitere Informationen

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