„Als ich vor sieben Monaten in den Vereinigten Arabischen Emiraten war, wurde vereinbart, eine integrierte Wasserstoff-Lieferkette zwischen den VAE und Deutschland aufzubauen“, sagte Habeck im Hamburg. Auch die erste Lieferung nach Hamburg hatte Habeck während der Delegationsreise in Abu Dhabi im März 2022 vereinbart. „Heute nehmen wir die erste Testladung kohlenstoffarmen Ammoniaks aus den VAE hier in Hamburg in Empfang“, so Habeck weiter. Der gelieferte Wasserstoff wurde in Form von „blauem“ Ammoniak verschifft. Dieses gelte als emissionsarm und stehe, anders als grünes Ammoniak, bereits in größeren Mengen zur Verfügung, heißt es vonseiten des Hamburger Senats. Die Testlieferungen seien außerdem wichtig für den Aufbau zukünftiger Lieferketten für grünen Wasserstoff.
Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft erfordere auch den Import von Wasserstoff, so Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Gemeinsam mit Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann nahm Habeck am Freitag (21. Oktober 2022) die erste Wasserstofflieferung der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) von Sultan Ahmed Al Jaber im Hamburger Hafen entgegen. Die beiden Länder bauen ihre Energiepartnerschaft aus. Hamburg soll so zum Umschlagplatz für Wasserstoff werden. Außerdem wird der gelieferte Wasserstoff bereits von der Industrie vor Ort genutzt. Das sind die Pläne der Partnerländer und der Hansestadt.
Kooperation zwischen VAE und Deutschland: Wasserstofflieferkette aufbauen
Wasserstoff in Hamburg: Import und Vertrieb sowie Nutzung durch Industrie
„Unser Hafen bietet hervorragende Voraussetzungen für den Import und den Vertrieb von regenerativen Energieträgern“, ergänzte Tschentscher. Als weltweit vernetzte Handels- und Logistikmetropole könne Hamburg seine Expertise in die Energiepartnerschaft zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten einbringen. Außerdem nutze der Hamburger Metallhersteller Aurubis bereits die ersten Wasserstofflieferungen. Die klimaneutrale Umstellung der energieintensiven Kupferproduktion mithilfe des emissionsarmen Ammoniaks solle dadurch ermöglicht werden, heißt es in einer Mitteilung.
Weitere Wasserstofflieferung nach Hamburg geplant
Eine zweite Lieferung soll Hamburg Anfang November 2022 erreichen und vor Ort weitere Abnehmer finden. Deutschland und die VAE wollen darüber hinaus gemeinsam Energieprojekte im Bereich Klimaschutz und Dekarbonisierung fördern. Die beiden Länder arbeiten bereits seit 2017 zusammen, um erneuerbare Energien und die Wasserstoffwirtschaft auszubauen. Die VAE wollen bis 2050 die Klimaneutralität erreichen und richten die UN-Klimakonferenz 2023 aus.
nj/sb