„Nach den großen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie sehen wir ein sehr uneinheitliches Bild bei den Besucherzahlen“, erklärt Kultursenator Dr. Carsten Brosda. „Während einige Kulturveranstaltungen wieder ausverkauft sind, werden andere weiter eher zögerlich besucht.“ Warum das so ist und welche Strategien sich lohnten, um das Publikum besser zu erreichen, soll durch die Befragung herausgefunden werden. „Die Ergebnisse können eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung der Kulturstadt Hamburg in den nächsten Jahren sein“, so Brosda. Zuletzt hatte die Stadt Hamburg gemeinsam mit der Hamburg Marketing GmbH zur Weihnachtszeit 2022 mit einer Kampagne für seine Kultureinrichtungen geworben.
Wer besucht eigentlich die Hamburger Kultureinrichtungen? Wie informieren sich Interessierte über Kulturangebote? Und wie nimmt das Publikum die Hamburger Kulturszene wahr? Diese Fragen sollen unter anderem im Rahmen einer repräsentativen Besucherbefragung zu Hamburger Kultureinrichtungen beantwortet werden. In enger Zusammenarbeit der Hamburger Kulturbehörde mit den Kulturinstitutionen sollen etwa 15.000 Personen befragt werden. Die Befragung soll noch im Januar starten und über das gesamte Jahr 2023 laufen. Ziel ist, die Weiterentwicklung der Kulturstadt Hamburg voranzutreiben.
Uneinheitliches Besuchsverhalten nach Corona-Einschränkungen
Befragung in staatlichen und privaten Kultureinrichtungen
Ursprünglich war die Befragung für 2020 geplant gewesen, wurde aber aufgrund der Corona-Pandemie verschoben. Das Leipziger Marktforschungsunternehmen Conoscope führt die Befragung durch und schickt dafür ihre Interviewer:innen zunächst in staatliche Einrichtungen wie das Deutsche Schauspielhaus, die Elbphilharmonie oder die Hamburger Kunsthalle. Für jede Kulturinstitution soll eine repräsentative Datenmenge erhoben werden. Neben einem einheitlichen Basisfragebogen, der analog oder digital ausgefüllt werden kann, können die Einrichtungen individuelle Fragen beisteuern. Auch private Kulturhäuser sollen sich in nächster Zeit an der Befragung beteiligen können.
Aussagekräftige Ergebnisse zur Kulturstadt Hamburg
Ergänzend sollen auch Personen befragt werden, die keine Kultureinrichtungen besucht haben. Dadurch will man herausfinden, warum sich einige Menschen gegen einen Besuch entscheiden und wie sich das Verhalten innerhalb der vergangenen drei Jahre geändert hat. Durch die gesammelte Auswertung aller Daten erhofft sich die Kulturbehörde aussagekräftige Ergebnisse zur Publikumsstruktur der Kulturstadt Hamburg. Erste Zwischenergebnisse sollen Mitte 2023 vorliegen. Insgesamt stehen 160.000 Euro für die Befragung zur Verfügung.
nj/mm