Forschung

Universität Hamburg: EU-Förderung für DNA-Analyse in Echtzeit

17. Februar 2022
Europäischer Forschungsrat unterstützt Hamburger Forschung zu kostengünstiger und schneller DNA-Analyse – für Überwachung von Krankheiten

Die Analyse von DNA findet in den verschiedensten Forschungsbereichen Anwendung. Doch bisherige Methoden gelten als teuer und aufwendig. Ein Team der Universität Hamburg, Fachbereich Physik, arbeitet an einem Verfahren, das kostengünstige und schnelle DNA-Erkennung in Echtzeit ermöglichen soll. Ziel sei es, dadurch eine schnellere und weniger invasive Überwachung von Krankheiten, wie Krebs, zu ermöglichen. Vom Europäischen Forschungsrat haben die Wissenschaftler*innen nun einen Proof of Concept Grant in der Höhe von 150.000 Euro erhalten.

DNA-Erkennung in Echtzeit könnte Krebsfrühdiagnose verbessern

Das von Dr. Irene Fernandez-Cuesta und ihrem Team entwickelte Verfahren in der sogenannten Flüssigbiopsie trägt den Namen „Laser-Assisted DNA Optical Mapping“ (LADOM) und ist in der Lage, DNA-Moleküle aus einer Probe in Echtzeit erkennen. „In Zukunft wird es so möglich sein, die Wirksamkeit einer Behandlung fast in Echtzeit zu überwachen, Metastasen in einem frühen Stadium zu erkennen und sogar in ferner Zukunft eine frühzeitige Erkennung von Primärtumoren selbst in der routinemäßigen Blutanalyse zu ermöglichen“, erklärt Fernandez-Cuesta.

Universität Hamburg und DESY forschen zusammen

Bei der Flüssigbiopsie zur Überwachung von Krebs muss kein Gewebe aus dem betroffenen Organ entfernt werden. Stattdessen wird das Material aus Blut gewonnen, in dem sich zirkulierendes Tumormaterial wie Zellen, DNA und RNA befinden. Bisher konnte diese Technik allerdings noch nicht routinemäßig eingesetzt werden, da unter anderem das geringe Analysematerial oder die aufwendige DNA-Sequenzierungsmethode ein Problem darstellte. Hier setzt das neue Verfahren des Hamburger Forschungsteams an: Es benötige unter anderem wenig Flüssigkeit, sei schneller und zudem leichter abzulesen als die Sequenzierung. Weil kein Mikroskop, keine Pumpen, Spannungsquellen oder Kameras benötigt werden, könnte es in der Zukunft möglich sein, die Technologie auch außerhalb des Forschungslabors zu nutzen und das Gerät sogar tragbar zu machen. Diese Möglichkeit erforscht das Team derzeit zusammen mit einer Arbeitsgruppe des Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY).
mb/sb/kk

Quellen und weitere Informationen

Europäischer Forschungsrat

Wissenschaftler*innen, die das wirtschaftliche und gesellschaftliche Potenzial ihrer Forschung erkunden wollen, können sich für den Proof of Concept Grant des Europäischen Forschungsrats (European Research Council/ERC) bewerben. Mit dem Proof of Concept Grant werden über 18 Monate und mit einem Pauschalbetrag von 150.000 Euro die ersten Schritte der Umsetzung von Forschungsergebnissen in die vorwettbewerbliche Entwicklung von kommerziell und gesellschaftlich wertvollen Angeboten gefördert.

Ähnliche Artikel

IFB Hamburg fördert Informationsportal für Brustkrebs-Patientinnen

Pink!-Gründerin Prof. Dr. Pia Wülfing will mit Onlineportal Brustkrebs-Patientinnen zur Selbsthilfe ermutigen

Universität Hamburg entwickelt neues Klimamodell

Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Klimaforschungsprojekt der Uni Hamburg mit 1,25 Millionen Euro

Medizin: UKE baut zwei neue Forschungszentren

Grundsteinlegung für innovatives Forschungsgebäude. So will das UKE die Infektions- und Entzündungsforschung vorantreiben

Uni Hamburg: 6 Millionen Euro für experimentelle Teilchenphysik

Bund fördert Untersuchungen Hamburger Wissenschaftler*innen am CERN – auf der Suche nach Erkenntnissen zu kleinsten Bausteinen der Materie
Die von uns eingesetzte Consent Management Plattform (https://app.usercentrics.eu/) konnte nicht geladen werden. Dies kann passieren, wenn AdBlocker diese URL fälschlicherweise blockieren. Einige Funktionen, wie z.B. Kartendarstellungen, Umkreissuchen oder Formulare, können so nicht verwendet werden. Um diese Funktionen benutzen zu können, deaktivieren Sie bitte Ihren AdBlocker oder erlauben Sie den Zugriff auf *.usercentrics.eu.