Forschung

Uni Hamburg: 1,5 Mio. Euro für Forschung zu Arbeitsanreizen

12. September 2023
„More than money“ – Europäischer Forschungsrat fördert Projekt zu Flexibilität und Sinnhaftigkeit bei der Berufswahl

Der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Hamburg News hat bereits über diverse Studien zum Thema New Work berichtet. Prof. Dr. Iris Kesternich von der Universität Hamburg geht nun in ihrem Forschungsprojekt unter anderem der Frage nach, welche Anreize jenseits des Lohns Männer und Frauen zum Arbeiten motivieren. Insbesondere die Faktoren Flexibilität und Sinnhaftigkeit sollen genauer untersucht werden. Für ihr Forschungsvorhaben „More than money“ wird Kesternich im Rahmen eines Consolidator Grants des Europäischen Forschungsrats mit 1,5 Millionen Euro gefördert

Veränderter Arbeitsmarkt erfordert neben Gehalt zusätzliche Arbeitsanreize

Corona-Pandemie, neue digitale Technologien, zunehmender Fachkräftemangel – die Gründe für Veränderungen am Arbeitsmarkt sind laut Uni Hamburg vielfältig. Ein neues Verhalten der Arbeitnehmer:innen führe dazu, dass Arbeitgeber:innen neben dem Gehalt zusätzliche Arbeitsanreize schaffen müssten. „Vor allem Frauen geben in Umfragen an, dass ihnen Sinnhaftigkeit und Flexibilität wichtig sind. Sie sind außerdem eher dazu bereit, für diese Vorteile auf Lohn zu verzichten als Männer. Das könnte auch eine Erklärung für den noch immer bestehenden Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen sein“, erklärt Kesternich. Aus diesem Grund möchte die Volkswirtschaftlerin mögliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen in Bezug auf Arbeitsanreize über das Monetäre hinaus genauer beleuchten.

Forschungsprojekt der Uni Hamburg analysiert auch langfristige Auswirkungen der Berufswahl 

Im ersten Teilprojekt will Kesternich untersuchen, inwiefern sich Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt auf das Arbeitsangebot von Müttern und Vätern, auf die verbrachte Zeit mit den Kindern sowie auf das Machtgefüge innerhalb der Familie auswirkt. Im zweiten Teilprojekt sollen die Faktoren Flexibilität und Sinnhaftigkeit gemeinsam betrachtet und die Frage beantwortet werden, ob Jobs mit einer hohen Sinnhaftigkeit, beispielsweise in Pflege und Erziehung, zu weniger Flexibilität führen. Die Annahme sei, dass gerade Frauen häufiger in sozialen Berufen arbeiten würden und sich dadurch weniger flexibel um ihre kleinen Kinder kümmern könnten. Auch langfristige Auswirkungen der Berufswahl von Männern und Frauen sollen analysiert werden. Im dritten Teilprojekt will Kesternich prüfen, inwiefern sich die Entscheidung für einen flexiblen, aber geringer entlohnten Job, auf das Ruhestandseinkommen auswirkt.
nj/mm

Quellen und weitere Informationen

Über den ERC Consolidator Grant

Der ERC (European Research Council) Consolidator Grant ist eine der höchstdotierten Fördermaßnahmen der EU. Der Europäische Forschungsrat fördert dabei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Promotion sieben bis zwölf Jahre her ist und die kürzlich eine herausragende Arbeitsgruppe gegründet haben. Die Projektlaufzeit beträgt fünf Jahre und soll zur Unabhängigkeit exzellenter Forschenden und ihrer Arbeitsgruppen beitragen

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