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So ist Gasnetz Hamburg Lecks auf der Spur

11. Januar 2023
Pilotprojekt für Netzintegrität: Hightech-Messfahrzeug auf der Suche nach Gaslecks – mit künstlicher Intelligenz

Ende 2022 war nachts ein besonderes Fahrzeug auf den Straßen Hamburgs unterwegs. Ausgestattet mit Sonden auf Dach und Stoßstange, sollte die sensible Technologie auf dem Messfahrzeug von Gasnetz Hamburg Lecks im Netz aufspüren können. Im Rahmen eines Pilotprojekts arbeitet der städtische Netzbetreiber mit dem amerikanischen Unternehmen Picarro zusammen und überprüft die Wirksamkeit dieser Messmethode. Ziel sei es, sowohl die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten als auch die Umwelt zu schonen. Außerdem könnten so Teile des insgesamt 7.900 Kilometer langen Netzes einfacher und noch häufiger als offiziell vorgeschrieben überprüft werden. Gasnetz Hamburg will so eine konstante Netzintegrität gewährleisten.

Sicheres Gasnetz durch modernes Messverfahren

„Mit der modernen digitalen Analysetechnik wollen wir unser Netz noch zuverlässiger und klimafreundlicher betreiben, als es die Regelwerke vorschreiben“, sagt Michael Dammann, technischer Geschäftsführer von Gasnetz Hamburg. Gerade die aktuelle Energiekrise unterstreiche, dass ein dichtes und zuverlässiges Netz einen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten kann und zugleich Ressourcen und Umwelt schont, so Dammann weiter. Normalerweise werden die Leitungen laut Gasnetz Hamburg alle vier Jahre zu Fuß abgelaufen und geprüft. Durch den Pilotversuch konnten mithilfe des Messfahrzeugs etwa 250 Kilometer Strecke mehrfach abgefahren und überprüft werden. Der Versuch wurde im Dezember 2022 abgeschlossen. Aktuell werden die gesammelten Daten ausgewertet, wie Gasnetz Hamburg auf Nachfrage erklärt.

Das Messfahrzeug vor der Elbphilharmonie

Sonde, Software, Algorithmus – so funktioniert die Gasnetz-Messtechnik

In dem Messfahrzeug arbeiten mehrere Geräte und Technologien zusammen. Die Daten der Sonden werden von einer Software mit dem Standort und Wetterdaten verknüpft. Dabei werde vor allem der Methangehalt überprüft, der laut dem Unternehmen bis auf das kleinste Molekül genau gemessen werden kann. Doch Methan werde auch durch Fahrzeugabgase und die Kanalisation freigesetzt. Deshalb kommt ein zusätzlicher Algorithmus zum Einsatz, der die Daten auswertet. Außerdem habe sich gezeigt, dass besonders nachts die besten Messbedingungen herrschen, wenn der Wind stiller ist und die Temperaturen niedriger sind. Wird ein potenzieller Schaden im Netz vom Fahrzeug aufgespürt, prüfen Fachleute die mögliche Störung und reparieren gegebenenfalls das entsprechende Leck, so Gasnetz Hamburg.
nj/sb

Quellen und weitere Informationen

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