Durch das ausgeprägte Interesse der Hamburger Industrieunternehmen soll das Netz anstatt der bisher geplanten 40 Kilometer zukünftig auf 60 Kilometer ausgeweitet werden. Die nächsten Schritte sehen zunächst detaillierte Planungen für den Anschluss von rund 12 Wasserstoffprojekten vor. Für diese wurden zum Teil ebenfalls, unter dem Dach des Wasserstoffverbunds Hamburg, Förderanträge im Rahmen europäischen Programms ‚Important Projects of Common European Interest‘ (IPCEI) eingereicht. Den Förderbescheid sowie die genaue Fördersumme erwartet Gasnetz Hamburg zum Ende des Jahres.
Der städtische Netzbetreiber Gasnetz Hamburg kann früher als geplant mit dem Ausbau des Wasserstoff-Industrienetzes HH-WIN beginnen. Das Bundeswirtschaftsministerium erlaubte am Donnerstag (3. August) einen „vorzeitigen Maßnahmenbeginn“ für das Großprojekt. Damit bekomme Gasnetz Hamburg die Möglichkeit, das Vorhaben bereits vor der endgültigen Förderzusage zu starten. Die Arbeiten für das Wasserstoffnetz sollen bereits 2023 beginnen. So sei geplant, dass spätestens 2026 erste Wasserstoffverbraucher der Großindustrie mit Energie aus dem am Standort Moorburg entstehenden Großelektrolyseur „Hamburg Green Hydrogen Hub“ versorgt werden.
HH-WIN findet großen Anklang in der Industrie
Wasserstoff: Energieversorgung der Zukunft
„Mit dem Wasserstoffnetz HH-WIN werden wir die fossilfreie Umstellung von über einem Drittel des Hamburger Erdgasverbrauchs auf den Weg bringen. Gerade in der jetzigen Situation müssen wir den Dreiklang aus Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit der Energieversorgung fest im Blick behalten und uns so schnell wie möglich aus der Abhängigkeit fossiler Energieträger befreien“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan. Das städtische Unternehmen Gasnetz realisiere mit HH-WIN ein zentrales Element für das zukünftige klimaneutrale Wirtschaften in Hamburg, da die größten Erdgasverbraucher der Stadt erreicht würden, so Kerstan weiter.
Hamburgs Weg in die Wasserstoffwirtschaft
Das langfristige Ziel sei, ab 2030 ein Drittel des Hamburger Erdgasverbrauchs durch klimaneutralen Wasserstoff abzulösen. So könnten die CO2-Emissionen um 1,3 Millionen Tonnen pro Jahr gesenkt werden. Die aktuelle Erlaubnis des Bundeswirtschaftsministeriums und die EU-Förderung ermöglichen Hamburg einen schnellen Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft.
nj/sb