Als einer der wesentlichen Gründe für das starke Wachstum nannte Sebastian Klauke, Otto-Konzern-Vorstand E-Commerce, Technologie, Business Intelligence und Corporate Ventures, die digitale Transformation des Konzerns: „Wir haben die Otto Group in den vergangenen Jahren sehr konsequent und erfolgreich digital transformiert – auf allen Ebenen und Vertriebskanälen. Damit haben wir die Basis für die wirklich erfreulichen Zahlen im E-Commerce gelegt.“ So habe die Einzelgesellschaft Otto, auf dem Weg zur Plattform, im Geschäftsjahr 2020/21 mehr als 1.000 neue Partnerunternehmen gewinnen können. Zudem erreiche Otto.de nun rund 30 Prozent mehr aktive Kundinnen und Kunden (insgesamt rund 9,4 Millionen) als im Vorjahr.
Die Otto Group werde das Geschäftsjahr 2020/21 mit einem Onlineumsatz von weltweit knapp 10 Milliarden Euro abschließen. Im Vorjahr waren es rund 8,1 Milliarden Euro, wie die Handels- und Dienstleistungsgruppe Ende Januar auf Basis erster Prognosen mitteilte. So prognostiziert der Konzern mit Hauptsitz in Hamburg allein im deutschen E-Commerce einen Umsatz von rund 6,9 Milliarden Euro gegenüber 5,7 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Dies entspricht einem Umsatzwachstum von mehr als 20 Prozent. Damit übertrifft die Otto Group die vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) mit 14,6 Prozent ermittelten durchschnittlichen Umsatzsteigerungen aller E-Commerce-Händler. Für das kommende Geschäftsjahr 2021/22 kündigte der Konzern an, mit einem dreistelligen Millionenbetrag die eigene Digitalisierung weiter voranzutreiben zu wollen.
Digitale Transformation zahlt sich aus
Möbel, Technik & Co.: Das war 2020 besonders gefragt
Zudem sei das durch die Corona-Pandemie veränderte Einkaufsverhalten der Konsument*innen ein weiterer Grund für die positive E-Commerce-Entwicklung. Nach wie vor stark nachgefragt seien Möbel und Wohnaccessoires sowie Technik und Multimedia. So liegen die Zuwachsraten beim Verkauf von Wearables, zum Beispiel Smartwatches, teilweise im dreistelligen Prozentbereich. Doch auch Haarschneidemaschinen seien weiterhin stark gefragt, plauderte Klauke aus dem Nähkästchen. Das Umsatzwachstum im Online-Handel wirkte sich auch auf den konzerneigenen Logistikdienstleister Hermes Germany aus: Dieser habe allein im Weihnachtsgeschäft 2020 (Oktober bis Dezember) eine Rekordmenge von 126 Millionen Sendungen zugestellt. „Das entspricht einem Plus von etwa 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, sagte Klauke.
Otto Group: Mobile Work und weitere Investitionen in eigene Technologien
Auch das Thema mobiles Arbeiten spiele für den Hamburger Konzern eine entscheidende Rolle: Derzeit arbeiten von den weltweit mehr als 50.000 Mitarbeiter*innen weit über 20.000 mobil, berichtete Alexander Peters, Group Vice President Otto Group IT. So sei im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 die Zahl der virtuellen Meetings um rund 1.400 Prozent gestiegen. „Der so umfassende und unmittelbare Wechsel eines dezentralen Konzerns ins Virtuelle war für uns der größte Lastentest, dem unsere Teams, Applikationen und Systeme bis dahin jemals standhalten mussten“, so Peters weiter. Für das Geschäftsjahr 2021/22 plant Otto Group weitere „signifikante Investitionen“ in die eigene Technologie. Insgesamt sei ein dreistelliger Millionenbetrag vorgesehen, um die Digitalisierung weiter voranzutreiben.
sb