Im Gegensatz zum Schienenpersonenverkehr lassen sich Rangierloks, gerade im Hafenbereich, nicht elektrifiziert durch Oberleitungen antreiben. Auch der Betrieb mit Batterien ist laut HPA bei den leistungsstarken Rangierloks nicht möglich. Nun sollen die Voraussetzungen und Anforderungen für die Umstellung auf Wasserstoffantriebe erforscht, die Bedingungen für die Betankung ermittelt sowie Sicherheits- und Rechtsfragen geklärt werden. Sind die Forschungen erfolgreich, könnten die Loks in Zukunft mit grünem Wasserstoff betankt und durch die Umwandlung in Strom durch Brennstoffzellen klimaneutral angetrieben werden – ganz ohne Oberleitungen.
Der Hamburger Hafen soll bis 2035 CO2-neutral betrieben werden, so ein erklärtes Ziel der Hamburg Port Authority (HPA). Auf dem Weg zur Dekarbonisierung des Hafenbetriebs wurde nun das Verbundprojekt „SH2unter@ports“ gestartet. Gemeinsam mit sechs Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft wird erforscht, wie sich Rangierloks in Bremischen und Hamburger Hafengebieten langfristig auf Wasserstoffantrieb umstellen lassen. Das Forschungsprojekt soll voraussichtlich bis Ende Mai 2024 laufen.
Wasserstoff als klimaneutrale Betriebslösung ohne Oberleitungen
Übertragbare Erkenntnisse auf andere Häfen und Rangierbetriebe
Die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt „SH2unter@ports“ sollen in einen konkreten Umsetzungsplan eingearbeitet werden und auf andere Häfen sowie Rangierbetriebe übertragbar sein. Die Umstellung auf klimafreundliche Loks könnte auch Perspektiven für infrastrukturelle Änderungen beim Hafenanlagen-Betrieb mit grünem Wasserstoff aufzeigen. Neben der HPA beteiligen sich die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH, das Smart Mobility Institute an der Hochschule Bremerhaven, das Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen, Alstom sowie Bremenports an dem Verbundprojekt. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Vorhaben im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt über 1,2 Millionen Euro.
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