Bei dem Vorhaben ging es vor allem um eine verbesserte Handlungsfähigkeit von Rettungskräften sowie Hafen- und Gesundheitsbehörden, wenn es zu einem Massenanfall von Erkrankten im Hafen oder auf einem Schiff kommen sollte. Durch den internationalen Reiseverkehr ist es in den letzten Jahren mehrfach zum Ausbruch von schwerwiegenden Infektionskrankheiten in Europa gekommen. Zudem könnten Kreuzfahrtschiffe ein mögliches Ziel für potenzielle terroristische Angriffe mit Biowaffen sein. Darüber hinaus bilden Häfen die Schnittstelle zwischen See und Land.
Besonders innovativ ist hierbei ein neuartiger, digitaler Ansatz zur Vereinfachung der Triage von Betroffenen. Im Ernstfall benötigen Rettungskräfte und Gesundheitsbehörden möglichst schnell Informationen, bei wie vielen und welchen Personen ein dringender Behandlungsbedarf besteht. Für die Erfassung der Lage vor Ort wurde im Rahmen von ARMIHN eine IT-Anwendung entwickelt, die das medizinische Personal dabei unterstützt, über die weitere Behandlung der Erkrankten zu entscheiden. Der Algorithmus zur Triagierung erlaubt dabei eine elektronisch abrufbare Übersicht über Anzahl und Zustand der infektiösen Patient:innen. Dadurch soll sich die Kommunikation aller Beteiligten vereinfachen und so eine bessere Planung und Koordination vorhandener Einsatzkräfte und -materialien ermöglicht werden.