Wasserstoff

Hamburger Hafen: Wasserstoff statt Diesel im Güterverkehr

29. März 2023
Hamburg und Niedersachsen wollen Lkw-Dekarbonisierung rund um Hamburger Hafen vorantreiben und bewerben sich um Bundesförderung

Etwa 40 Prozent aller Güter, die 2021 den Hamburger Hafen erreichten, wurden anschließend im Hinterland mit dem Lkw weiter transportiert. Hamburg und Niedersachsen wollen nun verstärkt zusammenarbeiten, um den Transport zu dekarbonisieren. Im Rahmen des Projekts Clean Cargo Connect soll Wasserstoff den Dieselantrieb ersetzen und so der CO2-Ausstoß der Güterverkehrs gesenkt werden. Das Wasserstoffnetzwerk Nordostniedersachsen (H2.N.O.N) und die Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur (EEHH) haben sich in diesem Zusammenhang bei dem HyPerformer II-Programm um eine Förderung des Bundes in Höhe von 15 Millionen Euro beworben.

Hohes Umsetzungspotenzial auf Wasserstoffantriebe im Lastverkehr sowie im ÖPNV bescheinigt

Mit dem 32 Millionen Euro umfassenden Projektvolumen von „Clean Cargo Connect“ soll vor allem die Infrastruktur der H2-Tankstellen zwischen Hamburg und Bremen ausgebaut werden. Neben fünf weiteren Wasserstofftankstellen für Nutzfahrzeuge sind auch zwei mobile Betankungslösungen vorgesehen. Mithilfe der Bundesförderung soll das Vorhaben umgesetzt werden. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert im Rahmen des HyPerformer II-Programms regionale Konzepte zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Die Region Nordostniedersachsen sei hier besonders vielversprechend: Die 2021 veröffentlichte Studie „Future Mobility-Lastverkehr mit Grünem Wasserstoff“ hat der Region ein erhebliches Potenzial für die Umstellung auf Wasserstoffantriebe im Lastverkehr sowie im öffentlichen Nahverkehr bescheinigt.

Clean Cargo Connect: über 150 H2-Lkw bis 2029 

So stehen in Nordostniedersachsen beispielsweise viele erneuerbare Energiequellen aus Windkraft, Biogas und Photovoltaik zur Verfügung. Mit dem geplanten Zwei-Megawatt-Elektrolyseur soll daraus grüner Wasserstoff für die Betankung des Güterverkehrs regional produziert werden. Über 130 LKW könnten damit betankt werden. 

Am Projekt „Clean Cargo Connect“ beteiligen sich unter anderem Speditionen, die bereits erste Wasserstoff-Lkw angeschafft haben sowie Leasinggeber von Wasserstoff-Lastfahrzeugen. Bis 2026 sollen mindestens 30 Brennstoffzellenfahrzeuge auf die Straßen gebracht werden, bis 2029 über 150 Wasserstoff-Lkw im Einsatz sein. 

Übersicht der Projekt-Maßnahmen auf Landkarte

HyPerformer II-Projekt soll entstehende Wasserstoffwirtschaft stärken

„Wir sind überzeugt, mit Clean Cargo Connect einen wichtigen Beitrag zur angestrebten Energiewende zu leisten und die Vernetzung Niedersachsens mit der Stadt Hamburg weiter zu stärken“, sagt Frank Doods, Staatssekretär im niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung. „Mit einem erfolgreichen HyPerformer II-Projekt stärken wir die entstehende Wasserstoffwirtschaft in der Metropolregion Hamburg und beschleunigen den Markthochlauf”, ergänzt EEHH-Geschäftsführer Jan Rispens. Das Netzwerk H2.N.O.N. und das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg EEHH engagieren sich in Kooperation mit Unternehmen schon seit mehreren Jahren für den Ausbau einer Wasserstoffwirtschaft in ihren Regionen. Im Rahmen des Projekts „Clean Cargo Connect” beteiligt sich ein breites Konsortium aus Wirtschaft und Wissenschaft. Die Entscheidung des Bundes über die HyPerformer II-Förderung wird im April 2023 erwartet.
nj/mm/sb

Quellen und weitere Informationen

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