„Die städtischen Unternehmen führen unter der Kontrolle des Senats energiepolitische Projekte gemeinwohlorientiert durch und müssen keine hohen Renditen für international operierende Konzerne abführen“, erklärt Umweltsenator Jens Kerstan. Die Gewinne und die Wertschöpfung dieser Gesellschaften kämen ganz Hamburg zugute. „Natürlich ist es in der Zeit der Energiekrise und Klimawende heute besser, dass die Stadt im Fahrersitz nun die Richtung bestimmen kann. Wir haben jetzt starke städtische Unternehmen, die gut aufgestellt sind – und sind damit auch im bundesweiten Vergleich ganz vorne“, ergänzt Finanzsenator Andreas Dressel. Die Investitionen in Höhe von bisher 1,93 Milliarden Euro in die Strom-, Gas- und Fernwärmegesellschaften hätten sich bislang zu etwa einem Drittel refinanziert, weshalb die Erfolgsgeschichte in den kommenden Jahren fortgeführt werden müsse, so Dressel weiter.
Per Volksentscheid wurde im September 2013 der Rückkauf der lokalen Energienetze für Strom, Gas und Fernwärme in Hamburg beschlossen. Nach einem Jahrzehnt ziehen die zuständigen Behörden und städtischen Unternehmen eine positive Bilanz für Stadt und Klima. Die Rückführung in städtischen Besitz stelle laut Umweltbehörde einen entscheidenden Meilenstein für die Hamburger Energiepolitik dar und bilde die Grundlage für die lokale Energie- und Wärmewende.
Rückkauf ermöglicht gemeinwohlorientierte Unternehmensführung
Klimafreundliche und volkswirtschaftlich sinnvolle Versorgungslösungen
„Der Rückkauf der Netze hat sich für Hamburg, seine Bürgerinnen und Bürger, und das Klima gelohnt“, resümiert auch Christian Heine, Sprecher der Geschäftsführung der Hamburger Energiewerke (HEnW). „Gemeinsam mit unseren Schwesterunternehmen haben wir einen nachhaltigen und zukunftsorientierten Kurs eingeschlagen; die Energiewende stets fest im Blick“, ergänzt Andreas Cerbe, Geschäftsführer Stromnetz Hamburg (SNH). Herausforderung dabei sei die Elektrifizierung über alle Sektoren hinweg. Es müsse eine zukunftsfähige Netzinfrastruktur bereitgehalten werden, um eine nachhaltige Wärme- und Mobilitätswende voranzutreiben, so Cerbe. „Wir betrachten Gas, Strom und Wärme als integriertes System und können so für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt klimafreundliche und zugleich volkswirtschaftlich sinnvolle Versorgungslösungen schaffen“, erklärt Michael Dammann, Technischer Geschäftsführer, Gasnetz Hamburg (GNH).
Städtische Unternehmen treiben in Hamburg Energiewende voran
Die Rekommunalisierung der Energienetze in Hamburg unterstütze laut Umweltbehörde auch die Umsetzung von klimapolitischen Zielen der Stadt. So konnte die Transformation für ein nachhaltiges Energieinfrastruktursystem gestartet und die Förderung erneuerbarer Energien ausgebaut werden. Mit Stromnetz Hamburg wurde der Ausbau von öffentlichen Ladestationen für Elektromobilität und Landstromanschlüssen für Schiffe vorangetrieben. Gasnetz Hamburg wiederum ist an der Entwicklung des Wasserstoff-Industrienetzes HH-WIN und der Dekarbonisierung der Hamburger Industrie beteiligt, während die Hamburger Energiewerke ein modernes Fernwärmenetz und den Ausbau erneuerbarer Energien weiter voranbringen. Hier sollen Geothermie sowie Industrie- und Abwasserwärme genutzt und ein neuer Energiepark im Hafen integriert werden, um den Kohleausstieg bis 2030 in Hamburg zu erreichen. „Wir arbeiten mit unseren Energieunternehmen an der Wärmewende und sind mit vielen Projekten bundesweit Vorreiter wie bei der Nutzung von industrieller Abwärme, großindustriellen Wärmepumpen, Power-to-Heat-Anlagen oder der Fernwärmeleitung unter der Elbe. Auch der Ausbau einer Wasserstoffwirtschaft mit dem Green Hydrogen Hub Moorburg und dem Wasserstoffindustrienetz bringen wir mit unseren Unternehmen voran", erklärt Kerstan.
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